Der Kreis Cloppenburg hat beschlossen, ein Ampelsystem für die Funktionsfähigkeit von Stall-Filteranlagen einzuführen. Gleichzeitig sollen die jährlichen Berichte zum Nachweis der Funktionsfähigkeit der Anlagen auf weniger und aussagekräftigere Parameter konzentriert werden.
Das ist das Ergebnis einer Analyse von Dr. Jochen Hahne vom Thünen-Institut für Agrartechnologie, der Funktionsmängel an Abluftreinigungsanlagen in Stallbauten untersucht hat. Dr. Hahne ist bundesweit anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der Filtertechnik.
Der Landkreis Cloppenburg hat in den zurückliegenden 15 Jahren rund 425 Schweinestallneubauten mit einer zertifizierten Abluftreinigungsanlage genehmigt. Dies betrifft rund ein ¼ des Schweinebestandes. Abluftreinigungsanlagen reduzieren die Geruchs-, Staub- und Ammoniakemissionen und stellen sicher, dass die zulässigen Immissionsgrenzwerte zu umliegenden Wohnbebauungen, angrenzendem Wald oder anderen Biotopen eingehalten werden.
Damit diese Abluftreinigungsanlagen die geforderten Reinigungsleistungen dauerhaft erbringen, muss regelmäßig die notwendige Wartung und Kontrolle erfolgen. Der Landkreis legt zu diesem Zweck im Genehmigungsbescheid fest, dass die Anlage mindestens 1 x jährlich vom Anlagenhersteller zu warten ist. Außerdem hat der Betreiber eine Abnahmemessung durch eine anerkannte Messstelle und danach im jährlichen Wechsel mindestens zusätzlich einen Check-up und eine Funktionsprüfung durchführen zu lassen.
Ziel der jetzt durchgeführten Bewertung von Dr. Hahne war es, eine repräsentative Anzahl der Prüfungsberichte auszuwerten, um Handlungsempfehlungen für die zukünftige Überprüfung und den Betrieb solcher Anlagen zu erarbeiten. Hahne hat dazu 164 Berichte aus den Jahren 2009 bis 2013 ausgewertet. Seine Analyse führte zu dem Vorschlag, die Berichtsparameter zu reduzieren und ein Bewertungssystem nach dem Modell einer Ampel zu installieren. Die Umsetzung soll kurzfristig erfolgen.