Kritik an den Forderungen des rheinland-pfälzischen Landesrechnungshofs, die Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) in dem Bundesland personell abzustocken, hat die AfD-Fraktion im Mainzer Landtag geübt.
Beschrieben werde vom Rechnungshof eine zusätzliche Streichung von bis zu 160 besetzten Stellen in den Abteilungen der Landentwicklung der DLR bis zum Jahr 2033, erklärte der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Dr. Timo Böhme, in einer Landtagsdebatte. Das wäre ein weiterer Abbau von 18 % des Personals im Hinblick auf die angestrebte Zielzahl 910 Stellen und damit eine Fortschreibung des aktuellen rapiden Personalabbaus über die nächsten 14 Jahre.
Böhme befürchtet, dass in der Folge einzelne DLR-Standorte aufgegeben werden und es zu einem weiteren Rückzug aus der Fläche kommen werde, nicht nur bei der Bodenordnung, sondern auch im Hinblick auf die Lehre, Weiterbildung und Beratung.
Der Agrarsprecher wies drauf hin, dass vom Rechnungshof Effizienzgewinne in den Raum gestellt würden, die aber nur schwer nachvollziehbar seien. Diese Effizienzgewinne, sofern sie überhaupt existierten, müssten in eine größere Zahl von Bodenordnungsverfahren investiert werden und nicht in den Personalabbau. Allein beim DLR Westerwald/Osteifel gebe es mehr als 40 neue Bewerber für Bodenordnungsverfahren, und bei anderen DLR sehe es ähnlich aus.
Böhme hob hervor, dass es bei solchen Verfahren schon längst nicht mehr nur um die Landwirtschaft und die Arrondierung oder Zusammenlegung von Flächen gehe; vielmehr seien die Bodenordnung und Landentwicklung längst zum Motor für die Erhaltung der ländlichen Räume geworden. Heute gehe es um eine attraktive Kulturlandschaft, Radwege, Verkehrsprojekte sowie das Kulturerbe und den Tourismus, nicht zuletzt aber auch um die Wirtschaftlichkeit in der Landwirtschaft sowie den Erhalt von bäuerlichen Familienbetrieben.