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EU-Ratspräsidentschaft

Kroatiens Landwirtschaft zwischen Extremen

Die kroatische EU-Ratspräsidentschaft steht vor großen Aufgaben: Brexit, Green Deal, GAP-Reform und EU-Haushalt stehen oben an. Am 9. Februar reist die EU-Kommission nach Zagreb

Lesezeit: 3 Minuten

Seit Jahresbeginn hat Kroatien für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft inne. Kroatiens neue Landwirtschaftsministerin Marija Vučković moderiert am 21. Januar in Brüssel erstmals den EU-Agrarministerrat. Das neue EU-Mitgliedsland an der Adria kann angesichts der anstehenden GAP-Reform 2020 kaum als Vorbild für eine Neuorientierung in der EU-Agrarpolitik dienen.

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Kroatiens Landwirtschaft ist geprägt von rund 400.000 Familien- und Kleinstbetrieben sowie wenigen, marktbeherrschenden Großbetrieben in der Lebensmittelindustrie.

Kroatien gibt einerseits etwa 1,3 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für die Subventionierung der Landwirtschaft aus und fungiert damit in der Spitzengruppe der EU. Andererseits bildet das Land das Schlusslicht bei der Produktivität. Pro Hektar investieren kroatische Landwirte doppelt so viel Arbeitskraft wie im EU-Durchschnitt bilanzieren Ökonomen der Weltbank. Hinzu kommen in der Finanzperiode 2017-2020 ein Beihilfe-Geldfluss von 4,2 Milliarden aus Brüssel alleine für die Landwirtschaft.

Damit kontrastiert die Marktmacht des größten Milliardenschweren Lebensmittelkonzerns Agrokor mit mehr als 60.000 Mitarbeitern und modernstem Maschineneinsatz auf dem Balkan.

Kroatien stehen Herkulesaufgaben bei Brexit, GAP und MFR bevor

Unter den Prioritäten der sechsmonatigen EU-Ratspräsidentschaft im Bereich Land- und Forstwirtschaft listet die Regierung in Zagreb ein „zeitgerechtes Abkommen für die GAP-Reform“ und eine „nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft“ für eine positive Entwicklung und Lebensqualität der ländlichen Regionen als Schwerpunkte auf.

„Besonderen Schwerpunkt werden wir auf landwirtschaftliche Familienbetriebe, junge Landwirte und ein nachhaltiges umweltfreundliches Management sowie die Unterstützung der Bio-Ökonomie und smarten Dorfkonzepten legen“, heißt es im Präsidentschaftspapier.

Kroatien will sich in der Gemeinschaft der 27 EU-Landwirtschaftsminister für ein Konzept zur Modernisierung der Landwirtschaft in den Ländlichen Räumen stark machen und mit einem Konzept von „smart villages“ die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Höfe und landwirtschaftlicher Holdings stärken.

Kroatiens Landwirtschaftsministerin Marija Vučković verspricht sich davon, dass dadurch die Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung verbessert und das Arbeitsleben junger Landwirtsfamilien attraktiv gestaltet werden kann.

Klimapolitik im Rahmen des Green Deals in die Landwirtschaft integrieren

Kroatien nimmt das von der neuen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ins Spiel gebrachte Konzept des „Green Deal“ Ernst. „Als globaler Akteur kommt der EU in der Umwelt- und Klimapolitik eine besondere Verantwortung zu, die Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele konsequent zu verfolgen, weil unsere Zukunft davon abhängt“. Trotz des bisher erreichten bedürfe weiterer Anstrengungen, um ein kohlenstoffreies Europa bis zur Jahrhundertmitte gemäß dem europäischen Green Deel zu erreichen.

Die kroatische Ratspräsidentschaft will daher umfassende Diskussionen zu den Hauptinitiativen des Green Deal anstoßen und die Themen Biodiversität sowie Nachhaltiges Wassermanagement und eine Forststrategie 2020 bei den Treffen der EU-Agrar- und Forstminister auf die Tagesordnung setzen.

Des Weiteren soll im Internationalen Jahr der Pflanzengesundheit 2020 die Herausforderungen phytosanitärer Fragen und die Stärkung europäischer Standards im globalisierten Warenhandel auf die Agenda setzen. Ein großer Teil der kroatischen Präsidentschaftsarbeit wird auch der Bewältigung des Brexits sowie den anstehenden Verhandlungen über den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2021-27 gewidmet werden müssen.

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