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Bauerntag 2021

Krüger will Agrarwende, dass es nur so „quietscht“

Dem Nabu gehen die Maßnahmen zum Stopp des Artenschwundes zu langsam. Die Politik müsse den Bauern realistisch sagen, welche gravierenden Wenden nun notwendig seien. Und der planbare Rahmen fehle noch

Lesezeit: 4 Minuten

Auf dem Bauerntag sind am Donnerstag in einer Talkrunde u.a. Bundesagrarministerin Julia Klöckner und NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger aufeinandergetroffen.

Krüger betonte eingangs den hohen Verlust an Strukturen und Arten in der Landschaft. Er zählt einige Warnsignale für Rückgänge auf, an denen die Landwirtschaft seiner Meinung nach direkt beteiligt sei. Es bedürfe jetzt Maßnahmen für eine Trendumkehr, was aber in der Tat nur mit den Landwirten gehe.

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Krüger beschäftigt die Frage, wie man das wirksam verändern kann und was jetzt zu tun sei, um am Ende wieder mehr Feldlerchen und andere Arten zu haben. Die Landwirte müssten natürlich für ihre Maßnahmen finanziell unterstützt werden, so dass es quasi ein neuer Wirtschaftszweig wird.

Auf die Frage, wie die Leistungen denn genau honoriert werden sollen, wich Krüger aus. „Wir sind uns bei den Zielen mit den Bauern sehr sehr einig. Was uns umtreibt ist die Frage des Ambitionsniveaus und der Geschwindigkeit, mit denen wir aktiv werden. Wir müssen es jetzt nur so schnell tun, dass es quietscht“, so der Präsident, das sei die Herausforderung gerade. Er sprach von einer „riesen Transformation“, für die unterschiedliche Finanzierungsquellen benötigt würden.

„Wir müssen aus öffentlichen Geldern das zielgerichtetste machen, was wir machen können. Wir sind als Nabu mit der GAP daher nur halb zufrieden, hätten uns u.a. mehr Umschichtung und höhere Eco-Schemes Anteile gewünscht“, so Krüger. Er wünscht sich auch die Verwendung von Mitteln aus dem Energie- und Klimafonds, um die Umbauprozesse abfedern zu können.

Da quietscht dann nichts mehr, da schließen die Höfe

Da interveniert Julia Klöckner: „Das ist leicht zu sagen, wenn man einem Verband angehört, der da nicht von leben muss.“ Man müsse immer zwischen Forderungen und der Umsetzung in einer privatwirtschaftlichen Ebene unterscheiden. „Da quietscht nichts, die hören dann auf!“, konterte die Ministerin die Forderungen des Naturschützers.

In der Talkrunde wehrte sie sich auch gegen den Vorwurf, dass die GAP-Reform keine Änderungen bringe. Wir hätten eine Basisprämie von 200 €/ha und die wird jetzt noch gesenkt. Mit Eco Schemes könnten die Bauern diese wieder auffüllen, das sei eine große Umstellung.

Klöckner erklärte dem Nabu-Vertreter weiter, wie schwer es sei, für ganz Europa und alle verschiedenen Interessen eine gemeinsame Lösung zu finden. So seien z.B. Rumänien und Bulgarien gegen Zugeständnisse zu mehr Ökologisierung gewesen. Gleichzeitig gelte es, die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte zu erhalten. Zwischen allen Forderungen könne es nur einen Kompromiss geben, der die Bauern trotzdem noch zusammenhält.

„Es geht nicht um Revolution oder eine Agrarwende - was ich öfter als Forderung höre - sondern es geht darum, Anpassungen ganz beständig hinzubekommen.“ Als Beispiele nannte sie den Humusaufbau, der halt 10 Jahre brauche, bis man Verbesserungen sieht. „Auch der Moorschutz ist wichtig, aber da sind Betriebe drauf, wir können ja nicht ganze Dörfer umsiedeln und den Landwirten ihre Lebensgrundlage nehmen.“ Laut der Ministerin geht es im Klimaschutzgesetz jetzt darum, Fragen der immer wiederkehrenden Kompensation zu klären.

Krüger entgegnete, dass sich das Quietschen auf das Maß der Veränderung bezieht, das auf die Betroffenen zukommt. Denen dürfe man nichts vormachen. Er empfiehlt den Landwirten, sich die Diskussionen anzusehen, damit sie wüssten, was auf sie zukommt. Richtig sei, dass die Veränderungen planbar finanziert sein müssten. „Wir brauchen jetzt die Ausrichtung, wo gesagt wird, da werden wir 2030 oder 2040 landen.“ Nur dann hätten die Betriebe einen verlässlichen Rahmen, auf den sie sich einstellen können.

Krüger lobte in der weiteren Diskussion noch die Volksinitiativen und Sonderwege in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Auch die Länderöffnungsklauseln und die regionalen Kooperationen seien genau richtig.

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