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Kükentöten: EU-Agrarminister kritisch, fordern Folgenabschätzung

Einem EU-weiten Verbot des Kükentötens stehen die EU-Agrarminister grundsätzlich offen gegenüber. Geht es an die praktische Umsetzung, sieht die Sache anders aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Die EU-Landwirtschaftsminister haben die Kommission dazu aufgefordert, zeitnah eine Folgenabschätzung zu einem EU-weiten Verbot des Tötens männlicher Küken aus Legehennenlinien vorzulegen.

Zwar stieß die am Montag beim EU-Agrarrat in Luxemburg vorgestellte deutsch-französische-Initiative zu dieser Thematik bei den übrigen Ressortchefs im Großen und Ganzen auf Wohlwollen. Sie wollen aber zunächst, dass die Brüsseler Behörde für Klarheit über die möglichen wirtschaftlichen Folgekosten eines kompletten Tötungsverbots sorgt. In der Erklärung, die von sieben weiteren Mitgliedstaaten, darunter Spanien, Österreich und Finnland, unterstützt wird, heißt es unter anderem, dass entsprechende Praktiken von der Mehrheit der Verbraucher nicht mehr länger toleriert würden.

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Gesundheitskommissarin: Folgenabschätzung kommt

Wenig Neues im Vergleich zu ihren schon beim Agrarrat im Sommer 2021 gemachten Aussagen konnte indes die zuständige Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides berichten. Die bereits in Deutschland und Frankreich gesammelten Erfahrungen würden nun für die Erstellung einer EU-weiten Folgenabschätzung genutzt, erklärte die Zypriotin. Sie betonte, dass es keine moralische Rechtfertigung für das Kükentöten gebe.

Die höheren Energiekosten könnten nach Einschätzung der Gesundheitskommissarin eine ökonomische Motivation für ein Verbot der systematischen Tötung männlicher Küken bedeuten. Wenn die Geschlechtsbestimmung im Idealfall vor der Bebrütung durchgeführt würde, könne man zugleich Kosten sparen. Ohne Details zu nennen, bekräftigte Kyriakides, dass ihre Behörde im kommenden Jahr einen Gesetzesvorschlag vorlegen werde.

Mitgliedstaaten gespalten

Derweil stellten die Niederlande fest, dass ein Verbot zwar notwendig sei. Allerdings müssten auch die negativen Folgen bedacht werden. Beispielsweise wäre die Ausfuhr lebender männlicher Küken in Drittstaaten nicht wirklich ein Beitrag zum Tierwohl. Dänemarks Landwirtschaftsminister Rasmus Prehn gab die Einschätzung wieder, dass die systematische Tötung der Eintagsküken kein Problem des Tierwohls sei, solange dies fachgerecht erfolge. Er räumte allerdings ein ethisches Dilemma ein.

Minister der östlichen Mitgliedstaaten warnten vor hohen Zusatzkosten für die Brütereien. Rumäniens Agrarminister Petre Daea mahnte für den Fall einer EU-weiten Regelung eine hinreichende Kofinanzierung aus Brüssel an. Zudem sollten die neuen Vorschriften schrittweise und mit hinreichenden Übergangszeiträumen eingeführt werden. Die Delegationen aus Bulgarien und Ungarn äußerten sich zudem besorgt darüber, was das Eierangebot angeht. Ungarn appellierte an die Kommission, bei der geplanten Folgenabschätzung auch die sozioökonomischen Effekte zu beachten.

Verbot des Kükentötens wirklich ein Erfolg?

Branchenvertreter in Deutschland sehen das Verbot des Kükentötens nicht unbedingt als Erfolg. Im August 2022 sagte beispielsweise der Vorsitzender des Bundesverbandes Ei, Henner Schönecke, im top agrar-Interview: „Insgesamt ­gesehen haben wir somit das Kükentöten erfolgreich exportiert.“ Gleichzeitig forderte Schönecke EU-weite Standards.

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