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Landesbetrieb ForstBW setzt auf Rückepferde und Vorrückeraupe

Herbstzeit ist Erntezeit im Wald. Dabei kommen neben moderner Technik auch Rückepferde zum Einsatz und dies aus gutem Grund. Die Holzernte wird zunehmend aber auch kritisch diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dabei oft die sichtbaren Spuren in Form von Rückegassen im Wald.

Lesezeit: 4 Minuten

Herbstzeit ist Erntezeit im Wald. Dabei kommen neben moderner Technik auch Rückepferde zum Einsatz und dies aus gutem Grund. Die Holzernte wird zunehmend aber auch kritisch diskutiert. Im Mittelpunkt stehen dabei oft die sichtbaren Spuren in Form von Rückegassen im Wald. Der bodenschonenden Waldbewirtschaftung kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu.

 

„Der Landesbetrieb ForstBW verfolgt seit vielen Jahren eine naturnahe und bodenschonende Bewirtschaftung des öffentlichen Waldes. Unser Ziel ist dabei immer das beste verfügbare Verfahren einzusetzen. Dabei spielt auch das Pferd eine wichtige Rolle. Moderne Forstwirtschaft und Rückepferde gehören zusammen“, sagte der Geschäftsführer des Landesbetriebes ForstBW, Martin Strittmatter, am Donnerstag in Weil im Schönbuch im Rahmen einer praktischen Vorführung zum Pferderücken.

 

Der Landesbetrieb ForstBW, die Unteren Forstbehörden der Landkreise Böblingen und Tübingen und die Interessengemeinschaft Zugpferde e. V. (IGZ) demonstrierten im Schönbuch rund um die Weiler Hütte den Themenschwerpunkt „Bodenschutz mit Pferd und Technik“. An drei Stationen im Wald werden Möglichkeiten und Grenzen von technischen Verfahren der Holzernte und des Pferderückens gezeigt. Dabei wollen ForstBW und IGZ gemeinsam zeigen, dass Technik und Rückepferde sich in der modernen Bewirtschaftung und Pflege unserer Wälder gut kombinieren lassen.


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Der Einsatz von Pferden im Rahmen der Holzernte


Für den Pferdeeinsatz eignen sich Durchforstungen in jüngeren Waldbeständen. Soweit das Pferd die Stückmasse bewältigt sind verschiedenste Sortimente möglich. Der typische Einsatzbereich von Pferden liegt jedoch im Transport von schwachen Hölzern aus dem Bestand an die Rückegasse. Bei ForstBW kommt ausschließlich das kombinierte Rücken mit Pferd und Maschine zum Tragen. Hier erfolgt zunächst das Vorrücken bis zur Rückegasse durch das Pferd und das Endrücken und Poltern durch eine Maschine.

 

Vor allem die pflegliche Arbeit des Pferdes muss hervorgehoben werden. Im Gegensatz zum Vorliefern mit einem Schlepper und Seilwinde, bewegt sich das Pferd im Bestand und kann den Baum geschickt um Hindernisse herum bewegen. Durch seine hohe Wendigkeit, die begrenzte Zugkraft, die einzelstammweise Bringung und die Flexibilität werden zusätzlich die verbleibenden Bäume geschont. Diese Vorteile können jedoch nur zum Tragen kommen, wenn die ent­sprechenden Voraussetzungen, wie ausreichend Bewegungsraum und vor allem eine gute Abstimmung zwischen Mensch und Pferd gegeben sind.

 

Ein Pferd sollte beim einspännigen Zug auf Dauer nicht mehr als 20 Prozent seines eigenen Körpergewichts ziehen. Dies bedeutet, dass ein 800 kg schweres Pferd dauerhaft nicht mehr als 200 kg (dies entspricht ungefähr 0,3 Festmeter) im Lastzug rücken sollte. Kurzfristig können aber durchaus weitaus schwerere Lasten gezogen werden. Geeignete Pferderassen sind, nach entsprechender Einarbeitung und guter Haltung sowie unter angemessenen Einsatzbedingungen, mit der schweren Waldarbeit nicht überfordert. Neben den Ansprüchen an das Pferd sind auch die Anforderungen an den Pferdeführenden hoch. Die Arbeit des führenden Menschen erfordert hohe Konzentration, Kraft, Geschicklichkeit und Ausdauer.


Ist die „Vorrückeraupe“ eine Alternative?


Seit einigen Jahren kommen bei der Waldbewirtschaftung zunehmend funkgesteuerte kleine Rückemaschinen auf Raupenlaufwerken mit einem relativ geringen Gewicht von rund 2-3 Tonnen zum Einsatz. Diese in Fachkreisen als „Vorrückeraupe“ bezeichnete Alternative zum Rückeschlepper zeigt sich dank der kompakten Abmessungen und moderner Funkfernbedienung als sehr wendig. Durch das Raupenfahrwerk ist auch der Bodendruck solcher Maschinen sehr gering. Die Fahrwerke passen sich gut dem Boden an und verursachen wenig Bodenverwundung und Wurzelschäden. Mit entsprechender Ausstattung ermöglicht diese Maschine auch das Vorliefern in Hanglagen.

 

Das Einsatzgebiet der Raupenfahrzeuge ist trotz ihrer geringen Größe recht breit. Es reicht vom seilunterstützten Holzfällen (auch Starkholz) bis zum sortimentsweisen Vorrücken bei Seilkranschlägen. Damit ist die Rückeraupe in bestimmten Einsatzbereichen, genauso wie das Pferd ein sinnvoller Bestandteil einer bodenschonenden Forstwirtschaft.

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