Aufruf zum Umdenken

Landfrauen fordern flexible Lebensarbeitszeit für echte Gleichstellung

Unsichtbare Arbeit, reale Folgen: Die Landfrauen fordern flexible Lebensarbeitszeitmodelle – denn Unterbrechungen sind für viele Frauen ein unvermeidbarer Teil des Erwerbslebens.

Lesezeit: 2 Minuten

Während die Politik über längere Arbeitszeiten diskutiert, zeigen die LandFrauen, wer wirklich die Last trägt: Frauen, die unbezahlte Sorgearbeit leisten. Der Koalitionsvertrag sieht eine Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeit und finanzielle Anreize für Mehrarbeit vor – angeblich zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Studien hingegen zeigen: Längere Arbeitszeiten verschärfen Vereinbarkeitsprobleme. Bereits 2017 empfahl die Kommission des Zweiten Gleichstellungsberichts das „Erwerbs-Sorge-Modell“ – bis heute ohne politische Umsetzung.

Kritik an klassischem Erwerbsmodell

Der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) kritisiert in seinem aktuellen Positionspapier die politische Fixierung auf das klassische Erwerbsmodell – Ausbildung, Vollzeitarbeit, Rente. Dieses Modell spiegelt nicht die Realität vieler Frauen wider, die ihre Erwerbstätigkeit noch immer am häufigsten unterbrechen, etwa um Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen. Der dlv fordert daher gezielte politische Maßnahmen, um strukturelle Benachteiligungen abzubauen und echte Chancengleichheit zu schaffen.

Unbezahlte Sorgearbeit trägt zur Wirtschaft bei

„Unbezahlte Sorgearbeit wird in offiziellen Wirtschaftsstatistiken kaum abgebildet. Sie entspräche 2021 rund einem Drittel des Bruttoinlandsprodukts“, betont dlv-Präsidentin Petra Bentkämper. „Frauen leisten einen zentralen Beitrag zur Stärkung unserer Gesellschaft und Wirtschaft – und trotzdem sind sie es, die unter den langfristigen Nachteilen von Erwerbsunterbrechungen am meisten zu leiden haben.“

Flexiblere Lebensarbeitszeit als Lösung gefordert

Der dlv fordert deshalb: Die Lebensarbeitszeit muss flexibler gestaltet werden. Dazu gehören bessere Regelungen für flexible Unterbrechungen im Erwerbsleben, wie das „Optionszeitenmodell“. „Besonders wichtig sind familienentlastende Angebote – etwa der Ausbau haushaltsnaher Dienstleistungen oder eine stärkere Einbindung von Vätern in die Kinderbetreuung“, betont Ursula Braunewell, Erste Vizepräsidentin des dlv. „Die Bundesregierung ist gefordert, diese Themen endlich entschlossen anzugehen.“

Ihre Meinung ist gefragt

Längere Arbeitszeiten und unbezahlte Sorgearbeit – wie betrifft das Ihren Alltag auf dem Hof? Teilen Sie uns Ihre Meinung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie mit und ob Sie die Forderungen des Deutschen LandFrauenverbands unterstützen.

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