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IPCC-Klimabericht

Landnutzung im Fokus der Wissenschaft

Führt der IPCC-Klimabericht zu einer grundlegenden Überarbeitung der GAP 2020-Reform? Dies fordern Grüne im EU-Parlament sowie der WWF.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Forderungen des Weltklimarates (IPCC) nach einer grundsätzlichen Neuausrichtung der Landwirtschaft und einer Reduzierung des Fleischverzehrs trifft international auf ein geteiltes Echo. In dem am Donnerstag in Genf vorgelegten Sonderbericht zu Klimawandel und Landsystemen weisen die Wissenschaftler auf die Schlüsselrolle der Landwirtschaft hin.

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Die Landnutzung und Massentierhaltung zeichnen weltweit für rund 23% der vom Menschen verursachten Treibhausgas-(THG)-Emissionen verantwortlich. Gleichzeitig leiden in besonderem Maße die Bauern aber auch unter den Folgen des Klimawandels in ganz Europa und nach dem Dürresommer 2018 insbesondere auch in Deutschland.

Angesichts der Bedeutung der Landwirtschaft für die zukünftige Entwicklung der Menschheit und Welternährung fordert der agrarpolitische Sprecher der Grünen im EU-Parlament, Martin Häusling, dass die GAP-Reform 2020 auf den Prüfstand kommt und die EU-Kommission eine neue Vorlage für das kommende Jahrzehnt erarbeitet im Lichte der jüngsten Befunde:

„Die Landwirtschaftspolitik aus den fünfziger Jahren führt in die umwelt- und klimapolitische Sackgasse. Wir brauchen die Agrarwende und eine Gemeinsame Europäische Agrarpolitik, die in Klima-, Umwelt und Artenschutz investiert, statt Flächen und Agri-Monopolisten zu subventionieren. Die Europäische Kommission von der Leyen muss jetzt einen neuen Vorschlag für die Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik vorlegen, um das Artensterben aufzuhalten und die Landwirtschaft zur europäischen Klimaschützerin zu machen.“

Bloss: „Wald- und Bodenschutz ist Klimaschutz“

Auch der klimapolitische Sprecher der Grünen Fraktion im Europäischen Parlament, Michael Bloss, fordert angesichts der Borkenkäferplage und den herben Verlusten im deutschen Forst einen nachhaltigen Schutz der Wälder sowie einen sofortigen Abholzungsstopp:

„Der Bericht des Weltklimarats ist eine dramatische Warnung, dass unsere Nahrungsmittelversorgung in Gefahr ist. Es ist allerhöchste Zeit, dass Europa handelt und ihre Klimaziele verbessert. Wir brauchen eine Reduktion der CO2-Emissionen von 65 Prozent bis 2030. Der Verlust von Wäldern und Böden bedroht Menschen, Tiere, Umwelt und Klima. Deshalb brauchen wir einen Abholzungsstopp und klare Regeln für den Schutz der Wälder und Böden, um Ernährungssicherheit zu garantieren, die Klimakrise in den Griff zu bekommen und die Pariser Klimaziele einzuhalten. Wald- und Bodenschutz ist Klimaschutz”, so Bloss.

Rukwied: „Landwirtschaft steht vor enormen Herausforderungen“

Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert Konsequenzen aus den Ergebnissen des IPCC-Berichtes zu ziehen:

"Der Bericht des Weltklimarates verdeutlicht, vor welch enormen globalen Herausforderungen wir in der Landwirtschaft stehen: Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung, Anpassung an den Klimawandel und Steigerung des Klimaschutzbeitrages. Diese Aufgaben können wir nur lösen, wenn die Landwirtschaft weltweit auf den vorhandenen Flächen mehr Lebensmittel mit geringeren Treibhausgasemissionen erzeugt und nicht noch weiter die Flächen zulasten von Wäldern ausgedehnt werden“, erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied.

In diesem Zusammenhang müsse das Handelsabkommen mit Südamerika neu bewertet werden. „Mercosur steht dem Klimaschutzgedanken diametral entgegen", betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) angesichts der Veröffentlichung des IPCC-Sonderberichtes.

WWF: "Fleisch zählt zu den größen Klimakillern"

Der WWF betonte am Freitag, dass vor allem ein hoher Fleischkonsum den Klimawandel weiter befeuern werde. „Fleisch zählt zu den größten Klimakillern, dennoch lehnt sich die Politik hier zurück und wälzt das Problem auf die Konsumentinnen und Konsumenten ab“, sagte Helene Glatter-Götz laut einer WWF-Mitteilung. „Daher fordern wir einen konkreten Aktionsplan für die Emissionsreduktion im Ernährungsbereich.“ Der WWF plädiert für ein Ende von Dauerrabatten auf Fleischprodukte und eine stärker auf ökologisch nachhaltige Landwirtschaft ausgerichtete EU-Agrarförderung.

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