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Landvolk spricht von "katastrophaler Lage auf dem Milchmarkt"

„Die Lage auf dem Milchmarkt ist katastrophal. Zur Überwindung dieser Situation zeichnet sich aber leider kein Königsweg ab.“ So drastisch muss es Landvolk-Vizepräsident Albert Schulte to Brinke feststellen.

Lesezeit: 4 Minuten

„Die Lage auf dem Milchmarkt ist katastrophal. Zur Überwindung dieser Situation zeichnet sich aber leider kein Königsweg ab.“ So drastisch muss es Landvolk-Vizepräsident Albert Schulte to Brinke feststellen.


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Eine von einzelnen Erzeugergruppen und Grünen-Politikern immer wieder ins Gespräch gebrachte erneute Mengendiskussion lehnt er aber für das Landvolk Niedersachsen als Bevormundung und absoluten Alleingang innerhalb der EU entschieden ab. Auch in dem mehr als 30 Jahre währenden Zeitraum mit Milchquote habe es die bislang niedrigsten Erzeugerpreise gegeben. Konkrete Direkthilfen müssten dagegen, wie von der Bundesregierung vorgeschlagen, die finanzielle Liquidität auf den Höfen absichern und darüber hinaus auf lange Sicht zeitgemäße Absicherungsinstrumente gegen erneute Marktkrisen ausbauen. Dazu zählt nach Einschätzung des Landvolkes auch eine Schärfung des Kartellrechtes zugunsten der Rohstoffproduzenten sowie die Erschließung lukrativer Exportmärkte.


Das Landvolk Niedersachsen sieht die Ursachen der aktuellen Milchpreismisere in globalen Ursachen, unter anderem auch dem Russlandembargo. „Auf derart global verursachte Krisen können wir nicht regional reagieren“, kritisiert Schulte to Brinke die Vorschläge zu einer Mengenreduzierung innerhalb Deutschlands oder gar Niedersachsens.


Das Landvolk Niedersachsen bezweifelt zudem, wie beispielsweise Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer eine Mengenreduzierung um fünf Prozent gegen einen Ausgleich von jeweils zwei Cent je Kilogramm durch das Land und die Molkereien finanzieren will. In Niedersachsen müssten jeden Monat zehn Mio. Euro, bundesweit 50 Mio. Euro einkalkuliert werden.


Das Landvolk sieht zurzeit zudem den Peak in der Anlieferungsmenge entgegen dem saisonüblichen Verlauf anderer Jahre bereits überschritten, während die Erzeuger in anderen EU-Ländern wie Niederlande, Dänemark, Irland oder Polen ihre Anlieferung weiter ausdehnen. Die gesunkenen Verbraucherpreise stimulieren einerseits die Nachfrage und haben im Gegenzug die deutschen und auch niedersächsischen Landwirte bereits zur Eindämmung der Erzeugung bewegt. Starre Mengenvorgaben könnten dies kurzfristig nicht leisten.


BDM fordert weder eine Rückkehr zur Quote noch rein nationale Lösungen


Der BDM stellt unterdessen klar, dass er keine Rückkehr zur Quote fordert. Vielmehr habe der Verband im Zuge der Abschaffung der Milchquote darauf hingewiesen, dass es für einen vermeintlich freien und zunehmend globalen Markt ein moderneres Sicherheitsnetz braucht als das bestehende, das sich bereits in den Milchkrisen 2009 und 2012 als nicht ausreichend erwiesen hat. Deshalb habe man bereits vor zweieinhalb Jahren das so genannte BDM-Marktkrisenmanagement-Konzept entwickelt, bei dem es sich um ein modular einsetzbares Gesamtpaket an Krisenmaßnahmen handelt, das die bestehenden Kriseninstrumente Intervention und Private Lagerhaltung integriert, aber um neue Schritte erweitert, so der BDM.

 

Marktveränderungen könnten sich kurzfristig, unvorhersehbar und insbesondere wenn politische Verwerfungen die Ursache sind, mit wenig Möglichkeit auf die Ursache Einfluss zu nehmen (s. Russland-Embargo), ergeben. Dann sei es umso wichtiger, sich darauf flexibel einzustellen und entsprechend mit der Milcherzeugung zu reagieren, heißt es weiter.


Der BDM hat nach eigener Aussage dabei besonderen Wert darauf gelegt, dass die Milchviehhalter so viel unternehmerische Freiheit wie möglich erhalten. Deshalb sollte eine in der Krise möglicherweise nötige Deckelung der Milchproduktion ausdrücklich nur zeitlich befristet für die Krise gelten.


Der Ansatz des BDM ist, dass die Milchviehhalter selbst Verantwortung und Einfluss auf den Markt nehmen und organisiert dafür Sorge tragen können sollen, dass in einer Milchmarktkrise überflüssige Mengen erst gar nicht produziert werden, damit sich die Preise auf dem Markt erholen können. Wer sich freiwillig dafür entscheidet, in der Krise weniger zu produzieren, soll dafür eine Ausgleichszahlung erhalten, so der Plan. Denkbar wären dafür öffentliche Ausschreibungen und so genannte Windhund-Verfahren.




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