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Landw. Arbeitgeberverband stoppt Verhandlungen mit IG Bau wegen Beleidigung

Die Agrargewerkschaft IG BAU wollte eigentlich am Dienstag mit dem Gesamtverband der Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) über eine neue Bundesempfehlung Landwirtschaft verhandelt. Das sagte der GLFA aber kurz vorher ab, weil die IG Bau die Arbeitgeber per Pressemeldung sehr verärgerte.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Agrargewerkschaft IG BAU wollte eigentlich am Dienstag mit dem Gesamtverband der Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) über eine neue Bundesempfehlung Landwirtschaft verhandelt. Das sagte der GLFA aber kurz vorher ab, weil die IG Bau eine Pressemitteilung herausgab, die die Arbeitgeber sehr verärgerte.


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In der Mitteilung sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Harald Schaum wörtlich: "Es reicht nicht, wenn die Arbeitgeber sich lediglich eine Verbesserung des Tierwohls auf die Fahnen schreiben und die Menschen schlecht behandeln. Neben einem kräftigen Plus bei Löhnen, Gehältern und bei der Ausbildungsvergütung erwarten wir Angebote für betriebliche Gesundheitsvorsorge, Prävention, lebenslanges Lernen und die Sicherung einer auskömmlichen Rente.“



Derzeit liegen die Einkommen laut Schaum in der Landwirtschaft ein Viertel bis knapp ein Drittel unter denen anderer Wirtschaftszweige. Die IG BAU fürchte daher, dass die Branche vollständig den Anschluss an die Lohn- und Gehaltsentwicklung in Deutschland verliert. Sie fordert deshalb ein Plus von 5,9 %.



„Ein spürbares Lohn- und Gehaltsplus und bessere Arbeitsbedingungen sind auch im Interesse der Arbeitgeber“, sagte Schaum weiter. „Die Landwirtschaft hat zunehmend Probleme junge Menschen zu begeistern und als Nachwuchs zu gewinnen. Die Rahmenbedingungen spielen bei der Ausbildungsplatzwahl aber eine entscheidende Rolle. Niemand wählt einen Beruf, bei dem von Anfang an klar ist, dass damit keine Familie zu ernähren ist und der ihn am Ende körperlich völlig verschleißt“, so der Gewerkschafter.


Arbeitgeberverband "tief enttäuscht"


Der landwirtschaftliche Arbeitgeberverband hat daraufhin die Verhandlungen über eine neue Bundesempfehlung Landwirtschaft mit der IG BAU nicht aufgenommen. Wer Arbeitgeber pauschal diffamiere und in einer Pressemeldung kurz vor Verhandlungsbeginn mit Zitat behauptet, dass Arbeitgeber in der Landwirtschaft zwar das Tierwohl beachten, jedoch ihre Arbeitnehmer schlecht behandeln, sei kein ernstzunehmender Gesprächspartner, so die Begründung.


„Das ist zutiefst ehrverletzend“ sagte Arbeitgeberpräsident Martin Empl. "Anscheinend ist der Organisationsgrad der IG BAU in der Landwirtschaft so gering, dass mit allen Mitteln versucht wird, Aufmerksamkeit zu erreichen. Die tatsächlichen Verhältnisse in den Betrieben der Landwirtschaft sind der IG BAU wohl kaum bekannt. Die zunehmenden Arbeitnehmerzahlen geben ein anderes Bild."


Der Gesamtverband will nun in seiner Mitgliederversammlung im Januar 2016 das weitere Vorgehen mit seinen Mitgliedsverbänden besprechen, damit den  Arbeitnehmern durch das Vorgehen der IG BAU keine Nachteile entstehen.


Hintergrund


Die in einer Bundesempfehlung Landwirtschaft geregelten Lohnvorschläge sollen nach den Vorstellungen der Gewerkschaft auf Länderebene in Tarifverträgen übernommen werden. Damit gibt die Bundesempfehlung Landwirtschaft die Messlatte der Einkommen von insgesamt mehr als einer Million Beschäftigten in der Landwirtschaft vor.

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