Nicht den drohend erhobenen Zeigefinger, sondern den positiven grünen Daumen erwarten junge Landwirte für ihre tägliche Arbeit von der Gesellschaft. Mit der Kampagne "Grüner Daumen für die heimische Landwirtschaft" will das Evangelische Bauernwerk in Württemberg dazu beim Deutschen Evangelischen Kirchentag von 3. bis 7. Juni in Stuttgart ein Signal setzen.
Es gehe darum, Farbe zu bekennen für die heimische Landwirtschaft und für deren Zukunftschancen, betonte der Geschäftsführer des Bauernwerks und Argarbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Clemens Dirscherl, am Montag in Waldenburg.
Ziel sei, vor allem junge Leute und Menschen aus städtischen Regionen zu sensibilisieren für das Können und den Einsatz der Landwirte. Diese kümmerten sich nicht nur qualifiziert um Umwelt und Tierwohl, sondern vor allem um die Grundlage für qualitativ hochwertige Lebensmittel. Dies werde aber längst nicht mehr angemessen bezahlt. Die "Grüne Daumen"-Kampagne sei deshalb ein Appell an die Verbraucher, jungen Landwirten durch ihr Einkaufsverhalten eine Zukunft zu geben. Das Bauernwerk werde symbolische grüne Daumenabdrücke von Kirchentags-Besuchern sammeln, kündigte Dirscherl an.
Meisterschüler der Landwirtschaft aus Fachschulen in Kupferzell (Hohenlohekreis) und Herrenberg (Kreis Böblingen) haben für die Kampagne Porträts zur Verfügung gestellt und Wünsche gesammelt, über die sie mit Verbrauchern ins Gespräch kommen wollen. Bei allem Verständnis für Tier-, Umwelt-, Arten-, Wasser-, Landschafts-, Boden- und Klimaschutz stellten sich junge Landwirte die Frage, wie sie selbst in ihrer Existenz geschützt werden könnten, sagte der angehende Landwirtschaftsmeister Lukas Berberich dazu in Waldenburg.