Landwirtschaft: Das ändert sich 2021

Mindestlohn: Ihren Angestellten müssen Sie ab dem 1.1.2021 mindestens 9,50 €/Stunde zahlen, ab dem 1.7.2021 sind es 9,60€/Stunde (alle Beträge brutto). Die nächste Erhöhung erfolgt zum 1.1.2022 auf 9,82€/Stunde. Ab dem 1.7.2022 hat Ihr Mitarbeiter dann einen Anspruch auf mindestens 10,45€/Stunde.

Agrardiesel: Ab 2021 können Sie Ihren Agrardieselantrag auch ausschließlich digital stellen. Dies erfolgt über das Bürger- und Geschäftskundenportal unter www.zoll-portal.de. Bisher mussten Sie noch nach der Online-Übermittlung der Daten zusätzlich einen Kurzantrag ausdrucken, unterschreiben und per Post verschicken. Für einen Übergangszeitraum von drei Jahren können Sie den Antrag auch noch in Papierform stellen.

Soli: Für ca. 90 % der Zahlenden entfällt der Solidaritätszuschlag ab Januar. Haben Sie 2021 ein zu versteuerndes Einkommen von maximal 62 127 € (Ehepaare 124 254 €), fällt der Soli vollständig weg. Überschreiten Sie diese Grenze setzt eine sog. Milderungszone ein und der Soli erhöht sich stufenweise, bis max. 5,5 %. Ein zusammenveranlagtes Ehepaar mit einem zu versteuernden Einkommen von 70 000 € spart damit 2021 beispielsweise etwa 730 €.

Kinder: Ab dem 1.1.2021 gibt es 15 € pro Kind und Monat mehr Kindergeld. Für Ihr erstes und zweites Kind bekommen Sie dann je 219 €, für das dritte 225 €. Ab dem vierten Kind sind es 250 €. Der Kinderfreibetrag steigt zudem auf 8 388 € (je Kind für beide Elternteile). Der Kinderzuschlag für Familien mit kleinen Einkommen steigt von 185 auf bis zu 205 € pro Monat und Kind.

LKK und LAK: Die LKK-Beiträge steigen ab dem 1.1.2021 um 1,7 %. Bei Umgruppierung in eine andere Beitragsgruppe können die Beiträge stärker steigen oder sinken. Der LAK-Beitrag sinkt von 261 auf 258 €/Monat.

Registrierkasse: Bis spätestens Ende März müssen Sie die Registrierkasse in Ihrem Hofladen mit einer zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtung aufrüsten.

Krankenschein: Ab 2021 schickt der Arzt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) elektronisch direkt an die Krankenkasse. Ihr Mitarbeiter braucht also den Papierdurchschlag nicht mehr per Post an die Kasse verschicken. Zusätzlich gibt es aber weiterhin eine AU-Bescheinigung in Papierform. Sie als Arbeitgeber können dann ab 2022 online bei der Krankenkasse den Zeitraum der Arbeitsunfähigkeit abrufen.

Umsatzsteuer: Die befristete Absenkung entfällt zum 31.12.2020. Dann gelten wieder die gewohnten Umsatzsteuersätze von 19 % bzw. 7 %.

Kfz-Steuer: Ab 2021 steigt für neu zugelassene Autos mit hohem Spritverbrauch die Kfz-Steuer. Je höher der CO2-Wert, desto höher der Steuersatz. Künftig gibt es sechs Stufen: Der Steuersatz reicht von 2 bis 4 € pro ausgestoßenem Gramm CO2 je Kilometer. Für emissionsarme Pkw mit max. 95 g CO2/km, greift ab sofort ein Steuerfreibetrag von 30 €. Für Elektrofahrzeuge brauchen Sie bis Ende 2030 weiterhin keine Steuern zahlen. Das gilt jedoch nur für Autos, die in der Zeit vom 18.5.2011 bis 31.12.2025 erstmals zugelassen wurden bzw. werden.

Sachbezugswerte: Ab dem 1.1.2021 gilt z. B. ein monatlicher Wert für Verpflegung von 263 €. Für Unterkunft und Miete dürfen Sie 237 €/Monat für Volljährige und 201,45 €/Monat für Azubis ansetzten. Bei Aufnahme in Ihrem Haushalt sind es 201,45 bzw. 165,90 €.