Die Kaufpreise für land- und forstwirtschaftliche Flächen in Rheinland-Pfalz sind zuletzt stärker gestiegen als diejenigen für Wohn- und Mischbauflächen. Dies geht aus den aktuellen Bodenrichtwerten 2016 hervor.
Demnach haben sich landwirtschaftliche Flurstücke zum Stichtag 1. Januar 2016 gegenüber der vorherigen Erhebung vor zwei Jahren im Schnitt um 11 % verteuert. Die Preissteigerung für Grundstücke in Wohn- und Mischgebieten betrug dagegen im Mittel nur 4 %.
Den Gutachtern zufolge war die „problematische Preisentwicklung für die Landwirtschaft“ nahezu in ganz Rheinland-Pfalz festzustellen. Die Teuerung sei zum einen auf den starken Anstieg bei den Bodenpreisen für Rebflächen, insbesondere im Gebiet Rheinpfalz, zurückzuführen. Zum anderen habe sich aber wohl auch der zunehmende Erwerb landwirtschaftlicher Flächen für Zwecke der Energiegewinnung wie Photovoltaikanlagen, Windenergieanlagen und insbesondere für den Anbau von Pflanzen zur Biogasproduktion preissteigernd ausgewirkt.
Die Gutachter stellten zudem fest, dass die Bodenpreise und Immobilienwerte in den Ortskernen der ländlich strukturierten Gebiete verfallen, während sie in den städtisch strukturierten Bereichen weiter anstiegen. Für den Vorsitzenden des Gutachterausschusses Rheinhessen-Nahe, Werner Langner, ist diese Entwicklung „ein Indiz für den demografischen Wandel im Land“. In den ländlich strukturierten und abgelegenen Gebieten, wie beispielsweise dem Donnersberg- oder Vulkaneifelkreis, den Landkreisen Kusel, Südwestpfalz oder Birkenfeld aber auch in den kreisfreien Städten Pirmasens und Zweibrücken, hätten die Bodenpreise in den alten Ortslagen innerhalb von zwei Jahren im Schnitt um 4 % nachgegeben.