Der Wert der gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung in der Europäischen Union belief sich im vergangenen Jahr zu Herstellungspreisen auf 411,2 Mrd Euro; im Vergleich zu 2014 ist das ein Minus von 1,8 %. Das geht aus der Gesamtrechnung des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervor.
Der Rückgang des Produktionswerts ist laut Eurostat auf die Preiseinbrüche in der tierischen Produktion zurückzuführen. Einem Marktwachstum von 3,3 % stand ein Preisrückgang von 8,5 % entgegen. Am stärksten betroffen waren dabei die Milchviehhaltung und die Schweinemast. Die pflanzliche Produktion blieb wertmäßig dagegen stabil; für sie werden eine durchschnittlichen Preissteigerung von 3,9 % und ein um 2,9 % kleineres Erzeugungsvolumen ausgewiesen.
Die Ausgaben für Vorleistungen wie eingesetzte Waren und Dienstleistungen machten 2015 laut Eurostat im Mittel rund 60 % des Wertes der landwirtschaftlichen Erzeugung aus, während die Bruttowertschöpfung, also der Wert der Produktion abzüglich der Vorleistungen, 40 % entsprach. Von den 28 Mitgliedstaaten brachte es Frankreich im Berichtsjahr auf den höchsten Agrarproduktionswert mit 75,2 Mrd Euro, gefolgt von Italien mit 55,2 Mrd Euro und Deutschland mit 51,5 Mrd Euro.
Die Entwicklung des landwirtschaftlichen Produktionswerts verlief in den einzelnen Mitgliedsländern sehr unterschiedlich. Die höchsten Steigerungsraten meldete Eurostat für Lettland, Litauen und Zypern. Die größten Abnahmen gab es dagegen in Luxemburg, der Slowakei und der Tschechischen Republik; an vierter Stelle folgte Deutschland mit einem Rückgang um 7,8 %.