China hat sich im Laufe der letzten Jahre hinter den USA zum weltweit zweitwichtigsten Markt für landwirtschaftliche Versicherungen entwickelt. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua und berief sich dabei auf Angaben des Leiters der chinesischen Regulierungskommission für Versicherungen, Jumbo Xiang.

Demnach bestand 2013 in der Volksrepublik für 73 Mio ha eine Ernteversicherung; damit waren rund 45 % der gesamten Anbauflächen mit solch einem Schutz ausgestattet. Insgesamt wurden Kompensationszahlungen von 20,9 Mrd CNY (2,5 Mrd Euro) ausgezahlt, wovon fast 34 Millionen Versicherte profitierten. Die größte Einzelfallregulierung wurde mit gut 3,5 Mio CNY (414 000 Euro) an einen Anbauer in der nordöstlichen Provinz Heilonjiang geleistet.

Nach Angaben von Xiang strebt China in Zukunft eine noch höhere Abdeckung der landwirtschaftlichen Erzeugung mit Ernteausfallversicherungen an und unterstützt dabei auch ausländische Kapitalgeber, die in das chinesische Versicherungssystem investieren.

Für dringend erforderlich hält Xiang den Aufbau eines umfassenden Versicherungssystems für den Katastrophenfall. International seien bei solch elementaren Schadensereignissen Entschädigungsraten von 30 % bis 40 % üblich; in China sei dagegen nur 1 % versichert. So habe das Erdbeben 2008 in der Region Wenchuan ökonomische Folgekosten von etwa 845 Mrd CNY (99 Mrd Euro) gehabt; die Entschädigungszahlungen hätten sich jedoch nur auf etwas mehr als 2 Mrd CNY (235 Mio Euro) oder 0,2 % der gesamten Schadenssumme belaufen.