Die Agrarexperten im Europaparlament unterstützen eine stärkere Beteiligung der EU an künftigen Projekten zur Absatzförderung. Der Landwirtschaftsausschuss billigte vergangene Woche einen Berichtsentwurf unter Federführung der spanischen Christdemokratin Esther Herranz Garcia.
Darin erteilen die Abgeordneten dem Ansatz der Europäischen Kommission, der auf eine Bevorzugung von Drittlandsprojekten gegenüber innereuropäischen hinausläuft, eine Absage. Stattdessen sollen alle Maßnahmen einheitlich mit wenigstens 75 % von der EU und nur zu einem Viertel von den durchführenden Unternehmen beziehungsweise Branchenvereinigungen finanziert werden.
Im Falle einer Absatzkrise, beispielsweise im Zuge eines Lebensmittelskandals, verlangen die Parlamentarier einen EU-Anteil von mindestens 85 %. Damit setzen sie sich auch gegenüber einer Reihe von EU-Mitgliedstaaten ab, die zwar ebenfalls die Belastung für die Branchen gering halten wollen, aber stattdessen auf die Beibehaltung eines zusätzlichen nationalen Kofinanzierungsanteils setzen.
Ferner spricht sich der Ausschuss für eine Verlängerung der Liste der förderfähigen Produkte aus. Unter anderem sollen Wein mit Herkunftskennzeichnung und grundsätzlich Lebensmittel auf Basis aller Agrarerzeugnisse voll eingebunden werden.
Um den Schutz von EU-Herstellern gegen Produktfälschung zu erhöhen, soll die Kommission ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Herranz Garcia geht jetzt in die Trilogverhandlungen mit der griechischen EU-Ratspräsidentschaft.