Die meisten mit Keimen verunreinigten Lebens- und Futtermittel oder solche mit unerlaubten oder falsch deklarieren Inhaltsstoffen stammen aus China. Das steht im neuen Jahresbericht zur Überwachung von Lebensmitteln der EU-Kommission.
Wie die EU-Kommission mitteilte meldeten die nationalen Behörden im vergangenen Jahr insgesamt 540 auffällige Produkte aus China an das europäische Informationssystem RASFF. Mit 300 Fällen nicht unwesentlich weniger Verstöße wurden bei Produkten aus Indien und der Türkei gefunden. Auch beim Pferdefleischskandal informierten sich die beteiligten Staaten über das Schnellwarnsystem. EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg sprach sich deshalb dafür aus, auch Fälle von Lebensmittelbetrug mit aufzunehmen.
Der Kommissar empfiehlt zudem eine zweite Serie von Tests, um Fertigprodukte auf undeklariertes Pferdefleisch und das für Menschen gefährliche Schmerzmittel Phenylbutazon zu testen. Eine erste europaweite Testserie mit mehr als 7000 Proben hatte im April gezeigt, dass fast jedes 20. Rindfleisch-Fertigprodukt Pferdefleisch enthielt.
Mit den RASFF-Meldungen wiesen die Behörden auch auf nicht ausgewiesene Stoffe in Lebensmitteln hin, auf die Allergiker empfindlich reagieren können - zum Beispiel Milch. Auch unerlaubte Farbstoffe, genveränderte Lebensmittel, Pestizide oder Schimmelgifte fanden die Kontrolleure. Nicht immer landeten bedenkliche Produkte auch im Laden: Fast die Hälfte der gemeldeten Produkte wurde bereits an den europäischen Außengrenzen aufgehalten, berichtet der Spiegel dazu. (ad)