Nachdem die Lebensmittelpreise in Deutschland im April erstmals seit März 2006 wieder unter dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen hatten, hat sich der Rückgang im vergangenen Monat verstärkt. Gemäß den vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes belief sich das Minus im Mai 2009 auf 1,2 %; im April hatte es 0,6 % betragen.
Erheblich günstiger angeboten als im Mai 2008 wurden im vorigen Monat insbesondere Molkereiprodukte, und zwar um durchschnittlich 8,0 %. Quark verbilligte sich dabei um 24,4 %, süße Sahne um 18,9 % und frische Vollmilch um 14,8 %. Für Speiseöle und -fette brauchten die Konsumenten im Schnitt 5,5 % weniger zu zahlen als ein Jahr zuvor, wobei Butter um 14,0 % und Olivenöl um 5,2 % preiswerter waren. Deutlich günstiger als im Mai 2008 war auch Gemüse: Hier gaben die Preise im Mittel um 6,0 % nach; bezogen auf Jahresfrist verbilligten sich Kopf- und Eisbergsalat um 40,1 %, Paprika um 34,9 % und Gurken um 22,0 %. Hingegen mussten die Verbraucher für Fleisch und Fleischwaren tiefer in die Tasche greifen. Insgesamt verteuerten sich diese im Schnitt um 3,3 %, darunter Schweinekotelett oder -schnitzel um 5,6 % und Bratwürste um 5,5 %.
Binnen Monatsfrist gaben die Nahrungsmittelpreise den Wiesbadener Statistikern zufolge im Mittel um 0,5 % nach. Gemüse verbilligte sich im Mai gegenüber April 2009 durchschnittlich um 2,8 %, wobei vor allem die Nachlässe bei Gurken mit 18,7 % und bei Eisbergsalat mit 23,3 % zu Buche schlugen. Auffällig waren laut Bundesamt die erneuten Preisrückgänge bei einigen Milcherzeugnissen: Quark kostete 8,9 %, frische Vollmilch 6,1 %, H-Milch 5,6 % und süße Sahne 4,6 % weniger als im April. Die Butterpreise sanken um 0,7 %. Die allgemeine Teuerungsrate belief sich im Mai 2009 auf 0,0 %; das war der niedrigste Stand seit 22 Jahren. Die geringe Inflationsrate erklärt sich laut Bundesamt vor allem aus dem hohen Preisniveau bei Energieprodukten, aber auch bei vielen Nahrungsmitteln vor einem Jahr.