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Lidl bietet ab Januar Produkte von Bioland-Bauern an

Ab sofort kooperiert Lidl mit Bioland. Gemeinsames Ziel ist es laut dem Discounter, hochwertige und heimische Bio-Produkte auf breiter Basis in die Gesellschaft zu bringen sowie sich langfristig für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft einzusetzen.

Lesezeit: 4 Minuten

Ab sofort kooperiert Lidl mit Bioland. Gemeinsames Ziel ist es laut dem Discounter, hochwertige und heimische Bio-Produkte auf breiter Basis in die Gesellschaft zu bringen sowie sich langfristig für die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft einzusetzen.


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Nach intensiven Gesprächen beider Partner über 18 Monate sei nun der Startschuss für die langfristige Zusammenarbeit gefallen, heißt es. Bereits ab November 2018 würden in Deutschland einzelne Bioland-Produkte wie Äpfel, Kresse und Gartenkräuter bundesweit erhältlich sein. Ab Januar 2019 folgt die Umstellung nahezu aller Molkereiprodukte der Eigenmarke "BioOrganic" wie Käse, Milch und Butter auf Bioland-Standards.


Auch Weizen- und Dinkelmehl sowie Bioland-Kartoffeln seien zeitgleich in allen deutschen Lidl-Filialen geplant. Schrittweise würden weitere Obst- und Gemüseartikel im bundesweiten oder regionalen Angebot je nach Verfügbarkeit folgen. Rund 1/4 des "BioOrganic"-Sortiments soll ab Anfang 2019 bereits das Bioland-Markenzeichen tragen. "Wir wollen unser Bio-Sortiment gemeinsam mit Bioland schrittweise erweitern und Bio-Produkte dort, wo es möglich ist, auf den hohen Bioland-Standard heben", sagt Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Deutschland.


"Lidl hat uns im Laufe der letzten Monate glaubwürdig verdeutlicht, wie ernst es dem Unternehmen mit seiner nachhaltigen Sortimentsentwicklung ist. Für uns, unsere Mitglieder und Partner ist entscheidend, dass wir den strengen Bioland-Standard und unsere Prinzipien ohne Kompromisse umsetzen können und dass unsere sozialen und ethischen Werte berücksichtigt werden", sagt Jan Plagge, Präsident Bioland e.V. "So werden die Lieferbeziehungen langfristig und nach klaren Fair-Play Regeln gestaltet, die kleinen und mittleren Betriebsstrukturen eine Zukunft in der Biolandwirtschaft und Lebensmittelherstellung bieten. Unserer Erzeuger und Herstellerbetriebe erhalten so neue und dauerhaft sichere Absatzmöglichkeiten, zudem schützt jedes verkaufte Bioland-Erzeugnis das Tierwohl, die Umwelt und das Klima. Nur mit einer gesteigerten Nachfrage können weitere Bauern auf ökologischen Landbau umstellen", so Plagge.


Mehr Bioland-Rohstoffe durch Umstellung von heimischen Betrieben


Um eine ausreichende Versorgung mit Bioland-Rohstoffen zu gewährleisten, soll schrittweise konventionellen Betrieben oder EU-Bio-Betrieben die Umstellung auf Bioland-Kriterien ermöglicht werden. Wichtig ist beiden Partnern, den Mehraufwand für die Erfüllung der Bioland-Standards für Verbraucher sichtbar zu machen sowie die Arbeit der Landwirte und Hersteller durch faire Preise zu honorieren.


"Wir wollen hochwertige Bio-Produkte aus der Nische holen und Millionen von Verbrauchern den Zugang ermöglichen. Mit einem erweiterten Bioland-Angebot bieten wir unseren Kunden die Wahlmöglichkeit, mehr hochwertiges heimisches Bio zu kaufen. Wir ergänzen damit ideal unser Sortiment und können gleichzeitig auch neue Zielgruppen ansprechen", erläutert Bock. "Für Landwirte ist die Kooperation eine Chance, ihre Betriebe zukunftsfähig weiterzuentwickeln und fair vergütet zu werden. Gemeinsam mit Bioland können wir über eine gesteigerte Nachfrage weitere Betriebe zur Umstellung auf den ökologischen Landbau motivieren."


Bedenken aus dem Mitgliederkreis


Dass die Zusammenarbeit eher pragmatische Gründe hat und keine Liebe ist, zeigen die Aussagen von Bioland-Imker Michael Grolm in der Tageszeitung taz. „Ich hätte nichts dagegen, Lidl zu enteignen, aber im Moment ist Lidl halt überall“, sagte er dort. Grolm hatte seinem Verband in der Vergangenheit schon öfter vorgeworfen, sich zu stark agrarindustriellen Betrieben zu öffnen, so die Zeitung. „Die Kooperation wird ermöglichen, dass mehr Bauern auf Bio umstellen.“ Zumindest die derzeitigen Vertragsbedingungen seien gut für die Landwirte.


Strikt gegen den Deal ist dagegen nach Informationen der Zeitung der grüne Europaabgeordnete Martin Häusling. Er befürchte, dass Lidl am Ende die Preise bestimme, wenn man so eine Marktmacht habe. Bioland mache sich abhängig von einem großen Abnehmer, der den Verband unter Druck setzen könne. Denn auch Bioland sei „schnell austauschbar“, so Häusling.


„Discounter erzielen ihre Einnahmen zum ganz überwiegenden Teil mit Produkten, die unter Einsatz von Pestiziden entstehen“, kritisierte auch Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverbands Naturkost Naturwaren, in der taz. Im von ihm vertretenen Fachhandel dagegen fließe das Geld in eine umweltfreundliche Landwirtschaft.

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