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Lidl steigt bei Basic aus

Nach Protesten von Kunden und Lieferanten beendet der Lidl-Mutterkonzern Schwarz-Gruppe sein umstrittenes Engagement bei der Bio-Discount-Kette Basic.

Lesezeit: 4 Minuten

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, seien beide Seiten übereingekommen, dass sich die Schwarz-Gruppe aus dem Aktionärskreis von Basic zurückzieht. Die psychologische Wirkung des Einstiegs in das Kapital der Gesellschaft sei unterschätzt worden, hieß es in einer Unternehmensmitteilung. Bereits zu Wochenbeginn hatte sich Basic vom bisherigen Unternehmens-Finanzvorstand Johann Priemeier getrennt. Dieser Schritt sei aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die zukünftige Entwicklung des Unternehmens notwendig geworden, erklärte Basic. Mit dem Ausstieg des Lidl-Konzerns legt der Bio-Discounter auch seine ehrgeizigen Wachstumsziele auf Eis: Statt 25 bis 50 Filialen plant das Unternehmen nun nur noch fünf bis zehn Neueröffnungen pro Jahr. Das Unternehmen hoffe nun, dass mit diesem Schritt die Beziehung mit Kunden und Lieferanten in die ursprüngliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mündet, hieß es weiter. man sei stolz auf die kritische Zielgruppe des Unternehmens. Basic ist die zweitgrößte deutsche Bio-Kette nach Alnatura und hat im vergangenen Jahr 73 Mio. Euro umgesetzt. (13.11.07)


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Hintergrundinfos


Basic stoppt Lidls-Übernahmepläne


(4.9.07): Die Bio-Supermarktkette Basic hat den Verkauf von Aktien an die Lidl-Schwarz-Gruppe gestoppt. Wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet, wird der Neckarsulmer Handelskonzern damit vorerst nicht die Mehrheit an der Münchner Aktiengesellschaft übernehmen. Grund für die Entscheidung ist der große öffentliche Druck, so Basic-Vorstand Josef Spanrunft. Neben den Herrmannsdorfer Landwerkstätten hatten auch die Dennree GmbH sowie der Großhändler Tagwerk die Belieferung der Biomärkte beendet, da sie ihre Produkte nicht mit dem Discounter Lidl in Verbindung gebracht sehen wollten. Die Brackenheimer Naturata-Spielberger AG plante ähnliche Schritte.

Schwarz sollte bei Basic die weitere Expansion unterstützen. Dazu erhöht die Gruppe ihre Anteile zunächst von 9 auf 23 %. Gleichzeitig hatte sie den Altaktionären von Basic ein Übernahmeangebot gemacht, um die Aktienmehrheit zu erlangen. Dem hat nun der Basic-Vorstand mit seinem Veto einen Riegel vorgeschoben. Man wolle nun auf die Stimme der Kunden und Lieferanten achten. Ob mit dem Veto die Mehrheitsübernahme durch Schwarz endgültig vom Tisch sei, sei noch offen. Man wolle abwarten, so Spanrunft. Zu der aktuellen Bekanntgabe, dass auch Tagwerk die Lieferungen einstellt, sagte der Vorstand, der Lieferant sei ersetzbar. Dennoch sei jeder, der sich abwendet, einer zu viel.


Händler beenden Lieferungen an Basic-Biomärkte


(28.8.07): Immer mehr Handelspartner beenden die Belieferung der Bio-Supermärkte der Basic AG. Grund ist das Bestreben der Lidl-Schwarz-Gruppe ihre Anteile von bisher 23 % auf eine Mehrheitsbeteiligung zu erhöhen. Die Eigner müssen sich bis Mitte September entscheiden, ob sie ihre Anteile verkaufen. Als erster großer Lieferant hat der Bio-Lebensmittel- und Naturkost-Hersteller Dennree GmbH nun seine Verträge gekündigt. Im Herbst stellt er seine Belieferung an Basic ein und reißt damit zunächst eine große Lücke in das Sortiment der Basicmärkte. Kamen doch über 50 % der Waren von Dennree. Zuvor hatten bereits die Herrmannsdorfer Landwerkstätten angekündigt, künftig Basic nicht mehr zu beliefern. Allerdings befindet sich diese Firma im Besitz des Bruders eines Basic-Mitbegründers. Basic hat unterdessen auf die Dennree-Kündigung reagiert und münzt sie zur großen Chance um, berichtet die Heilbronner Stimme. Nun könne die Abhängigkeit von einem Großhändler beendet werden, stattdessen wolle das Münchener Unternehmen eine eigene Warenversorgung aufbauen. Daran werde mit Hochdruck gearbeitet. Ein Termin für den Start stehe noch nicht fest, so das Unternehmen. Allerdings beobachten auch andere Basic-Lieferanten die Entwicklung mit großer Aufmerksamkeit. Etwa die Brackenheimer Naturata-Spielberger AG, Hersteller von Getreide- und Schokolade-Produkten. Deren Vorstand Volkmar Spielberger erklärte, er wolle erst abwarten, was Schwarz aus den Basic-Märkten macht. Sollten die Neckarsulmer allerdings die Bio-Kette nach der Übernahme auf die Discount-Schiene schieben, müsste die Brackenheimer AG über die Belieferung nachdenken.

Doch nicht alle betrachten den Einstieg eines Handelskonzerns als Teufelszeug. Thomas Dosch, Vorstandschef von Bioland, rät in einem Interview mit der Wirtschaftswoche vom Boykott ab. Diese Entwicklung sei schließlich zwangsläufig. Da der Bio-Markt boome, wäre es naiv zu glauben, man könnte das Geld von Investoren fernhalten, die davon profitieren wollen, ohne selbst aus der ökologischen Szene zu kommen, meint er. Weitere Hintergründe lesen Sie am Donnerstag in der September-Ausgabe der top agrar.

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