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Lippetal: SPD betreibt Wahlkampf auf Bauernrücken

Die SPD Lippetal (Kreis Soest) wettert auf Wahlplakaten gegen „extreme Massentierhaltung“ in den Ortsteilen. Die Landwirte und andere Bürger sind empört. Ist die alte Arbeiterpartei jetzt völlig von der Rolle? Hintergrund ist der genehmigte Stallbau eines Junglandwirts.

Lesezeit: 3 Minuten

Die SPD Lippetal (Kreis Soest) wettert auf Wahlplakaten gegen „extreme Massentierhaltung“ in den Ortsteilen. Die Landwirte und andere Bürger sind empört. Ist die alte Arbeiterpartei jetzt völlig von der Rolle?, fragt das Wochenblatt Westfalen-Lippe.

 

Konkret geht es um ein Wahlplakat mit dem Text „Schwein gehabt? Hovestadt nicht! Gegen extreme Massentierhaltung in den Ortsteilen. Für zukunftsorientierte Überplanung der Ortschaften“.


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Der Ortsverein zielt dabei mit seiner Botschaft auf einen Vorgang, der in Hovestadt die Gemüter schon seit Monaten erhitzt. Es geht um einen bereits genehmigten, aber noch nicht gebauten Schweinestall in Ortslage, den Familie K. bauen möchte. Markus K. hält auf seinem Hof derzeit etwa 100 Zuchtsauen plus Ferkel. Bereits im September 2013 hat der Kreis Soest der Familie die Genehmigung zum Bau eines neuen Stalles erteilt. Zukünftig will Markus K. auf der Hofstelle 200 Sauen halten; aus Sicht der Sozialdemokraten "extreme Massentierhaltung".


Teurer Luftwäscher verhindert Gerüche


Weil die Wohngebäude einzelner Nachbarn teils nur 20 m vom neuen Stall entfernt liegen, hat der Kreis die Baugenehmigung unter der Auflage erteilt, dass Markus K. einen zentralen Abluftwäscher einbaut. In Zukunft kann er fast 95 % der Abluft aus den Ställen zentral reinigen (bis auf einen alten Stall mit 50 Abferkelbuchten). „Durch den Abluftwäscher wird die Luft für die Nachbarn deutlich besser“, betont der 39-jährige Landwirt.

 

Seit Monaten kämpft jedoch eine Bürgerinitiative gegen das Bauprojekt. Es gab viele Gespräche und hitzige Diskussionen etwa im Bauausschuss der Gemeinde. Doch die Fronten sind verhärtet. U.a. hat ein Nachbar aktuell Klage gegen den Kreis Soest vor dem Verwaltungsgericht Arnsberg eingereicht. Daher will die Familie K. den Neubau erst beginnen, wenn die Klage endgültig vom Tisch ist.

 

Die SPD hat hiermit offenbar ein dankbares Wahlkampfthema gefunden. Burkhard Schröer vom WLV-Kreisverband Soest empfindet die Plakataktion als Frechheit. Markus K. wolle seine berufliche Existenz sichern, er habe sich an Recht und Gesetz gehalten, wolle einen teuren Abluftwäscher in den Stall einbauen.


Was sagt der SPD-Ortsverein?


„Mit unseren Plakaten wollen wir die Familie K. nicht an den Pranger stellen“, so Herbert Schenk, Vorstandsmitglied des SPD-Ortsvereins, auf Nachfrage des Wochenblatts. Vielmehr gehe die Botschaft in Richtung Gemeinde. Die Mehrheitsfraktion der CDU habe jahrelang versäumt, für die Orte zukunftsorientierte Entwicklungskonzepte aufzustellen. Nur dadurch, dass der Rat solche Bauentscheidungen im stillen Kämmerlein ohne Einbindung der Bürger getroffen habe, sei Familie K. in die missliche Situation geraten. „Der junge Landwirt tut sich doch selbst keinen Gefallen, wenn er an diesem Standort den Stall errichtet“, so der unerhörte Rat Schenks.




 

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