Internationaler Handel
London verschiebt Einführung vollständiger Importkontrollen
Die britische Regierung hat erneut die Einführung vollständiger Kontrollen der Einfuhren verschoben. Der britische Bauernverband kritisiert das.
Die britische Regierung hat abermals die vollständige Einführung der Importkontrollen für Waren aus der Europäischen Union verschoben. Das teilte der für Brexit-Angelegenheiten zuständige Minister Jacob Rees-Mogg am vergangenen Donnerstag in London mit.
Kontrollen schon im Juni 20221 geplant
Ursprünglich war dieser Schritt ab Juli vorgesehen. Die im Januar 2021 eingeführten Kontrollen für die „risikoreichen Einfuhren von Tieren, tierischen Erzeugnissen, Pflanzen und pflanzlichen Erzeugnissen“, würden weitergeführt, erklärte Rees-Mogg. Er begründete die erneute Verschiebung mit der infolge des Ukraine-Krieges deutlich gestiegenen Inflation. Medienberichten zufolge betrifft die Verzögerung aber auch pflanzenschutzrechtliche Kontrollen sowie die Einfuhr von gekühltem Fleisch.
Bauernverband verärgert
Entsprechend verärgert reagierte der englische Bauernverband (NFU). Es sei „inakzeptabel“, wenn importierte Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte nicht kontrolliert würden. „Diese Kontrollen sind für die Biosicherheit, die Tiergesundheit und die Lebensmittelsicherheit in unserem Land von entscheidender Bedeutung, und ohne sie setzen wir uns wirklich einem Risiko aus“, erklärte NFU-Präsidentin Minette Batters. Deutliche Kritik kam auch vom britischen Tierärzteverband (BVA). Nach seiner Auffassung widerspricht die Verschiebung der Einfuhrkontrollen um bis zu 18 Monate „dem gesunden Menschenverstand“.
Mehr zu dem Thema