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Kommentar

Macht das DBV-Zukunftskonzept der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ Konkurrenz?

Der Wahlkampf ist angelaufen. Noch überlagert Corona alles, aber schon bald dürften die Parteien auch um Landwirtschaft und Ernährung streiten.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Patrick Liste, Chefredakteur beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Eine neue Partnerschaft für Landwirtschaft und Ernährung. Das will der Deutsche Bauernverband mit seinem „Zukunftskonzept“ erreichen. Markanteste Forderung: Ernährungssicherung und Klimaschutz sollen ins Grund­gesetz und Staatsziel werden. Klingt nachvollziehbar. Ob sich damit die Lage der Landwirte automatisch verbessert, ist schwer zu sagen. Gesellschaft und Politik müssen es auch „leben“.

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Zukunftskonzept versus Zukunftskommission?

Klar ist: Der DBV möchte eine Debatte über die künftige Landwirtschaft anstoßen. Das ist eine gute Absicht – weil es dringend mehr Wissen und Verständnis zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft braucht.

Aber wie passt das DBV-Papier zur „Zukunftskommission Landwirtschaft“? Hier erarbeiten DBV und andere Organisationen ebenfalls Perspektiven für eine tragfähige Landwirtschaft in Deutschland. Es sei keine Konkurrenz, sagt DBV-Präsident Joachim Rukwied.

Profilierung statt Kompromiss?

Mag sein, aber: Dass Greenpeace die Zukunftskommission mit Tamtam verlassen hat, war zu erwarten – ein Kompromiss würde deren Geschäfts­feld stören. Doch als kürzlich unter ­anderem die Kommissionsmitglieder Hubertus Paetow von der Deutschen Landwirtschafts­gesellschaft und Prof. Dr. Achim Spiller vom Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik mit eigenen Ideen zur Zukunft vorpreschten, hat das viele in der Branche verärgert.

Und jetzt noch das DBV-Zukunftskonzept. In Summe entsteht der Eindruck: Die eigene Profilierung der Akteure ist doch wichtiger als ein gemeinsamer Kompromiss zur Zukunft der deutschen Landwirtschaft.

Geschlossenheit gefordert

Dabei wäre eine klare und geschlossene Positionierung der Landwirtschaft gerade jetzt nötig. Der Wahlkampf ist angelaufen. Noch überlagert Corona alles, aber schon bald dürften die Parteien auch um Landwirtschaft sowie Ernährung streiten. Um gewappnet zu sein, sollte die Landwirtschaft selbst eine schlüssige Idee von ihrer Zukunft haben. Und somit selbst Akzente setzen.

Noch hat die Zukunftskommission die Chance, im Juni einen Vorschlag mit breiter Rückendeckung zu präsentieren. Man darf gespannt sein.

Ein Aspekt geht bei den Zukunftsdiskussionen allerdings unter: Vieles dreht sich darum, dass Landwirte künftig zusätzliche Leistungen zusätzlich vergütet bekommen. Absolut berechtigt. Aber der Knackpunkt ist doch: Landwirte produzieren schon heute unter strengen Auflagen und somit hohen Kosten, erzielen aber keine ausreichenden Erlöse.

Damit sie die Zukunft überhaupt erleben, muss sich Landwirtschaft hier und jetzt wieder lohnen. Das ist ohne Zweifel eine komplexe Aufgabe. Und gefordert sind dafür neben der Politik alle in der Wertschöpfungskette – vom Landwirt bis zum Verbraucher.

LEH sollte Zeichen für neue Partnerschaft senden

Als Corona-Gewinner könnte der Lebensmittelhandel loslegen: Zum Beispiel deutsches statt südamerikanisches Rindfleisch verkaufen oder seine Brutalität bei den laufenden Trinkmilch-Verhandlungen zurückhalten. Es wäre ein Zeichen, den wohlklingenden Worten auch Taten folgen zu lassen. Und ein Zeichen für eine neue Partnerschaft in Deutschland.

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