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Maria Heubuch: „Bauern in Europa müssen ein faires Einkommen für ihre Arbeit erhalten“

Für die grüne Europapolitkerin Maria Heubuch aus Ravensburg, lautet die oberste Maxime für die Landwirtschaft, die europäischen Bürgerinnen und Bürger mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen.

Lesezeit: 4 Minuten

Für Teil 3 der Serie EU-Agrarpolitik im Fokus: Was kommt 2018?sprach top agrar mit dem EP-Agrarausschuss-Mitglied der Grünen, Maria Heubuch.


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Für die grüne Europapolitkerin Maria Heubuch aus Ravensburg, lautet die oberste Maxime für die Landwirtschaft, die europäischen Bürgerinnen und Bürger mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen. Ein faires Einkommen für die Landwirte, ein besserer Schutz von kleinen und mittleren bäuerlichen Betrieben und ein Zurückschrauben der auf Exporte und Überschussproduktion ausgerichteten EU-Lebensmittelproduktion bilden ihr europapolitisches Credo. 


Als Mitbegründerin des „Verbandes für den Erhalt klein und mittelbäuerlicher Familienbetriebe e.V.“  und Gründerin des „Dachverband der Deutschen Agraropposition“ in den 80er Jahren, liegt der seit 2014 im Europäischen Parlament für die Bereiche Agrarpolitik und Lebensmittelsicherheit zuständigen Abgeordneten die Belange der Produzenten und Konsumenten gleichermaßen am Herzen.


„Aus grüner Sicht sollte Europas Landwirtschaft die Bürger mit gesunden Lebensmitteln versorgen, hohen Umwelt-, Klima- und Tierschutzstandards entsprechen und nicht auf Kosten anderer Länder gehe, sagt die Grünenpolitikerin Im Gespräch mit top agrar.


Grundlage dafür sei, dass die Bäuerinnen und Bauern in Europa ein faires Einkommen für ihre Arbeit erhielten. „Es braucht eine starke europäische Landwirtschafts- und Lebensmittelpolitik, die mit anderen Politikressorts an einem Strang zieht und mit klaren Zielen aufwartet", plädiert Heubuch für einen interdisziplinären Politikansatz mit Hinblick auf die anstehenden Verhandlungen im Neuen Jahr 2018 zur GAP und dem Mittelfristigen Finanzrahmen (2021-2018).

 

Junglandwirte-Förderung auf europäischer Ebene ausbauen


Sorge bereitet der grünen Europaabgeordneten, dass immer mehr Agrarflächen von immer weniger – teils transnational agierenden Unternehmen - und Bodenspekulation kontrolliert würden. „Das EU-Parlament hat sich in seinem Initiativbericht vom April 2017 zur „Konzentration von Agrarland in der EU“ alarmiert gezeigt“, erinnert Heubuch. Das EP fordere daher einen besseren Schutz vor allem für kleine und mittlere bäuerliche Betriebe in der EU. Anpassungen im Rahmen der GAP-Reformen, die Einrichtung einer europäischen Monitoring-Stelle, eine integrierte Statistik-Verordnung und eine konsequente Junglandwirte-Förderung auf europäischer Ebene seien der einzuschlagende Weg, dies voranzutreiben. „Ich werde hier weiter am Ball bleiben“.

 

Kritik an internationalen Handelsabkommen und EU-Überschussproduktion


Die baden-württembergische EU-Abgeordnete kritisiert EU-Agrarkommissar Phil Hogan wegen seiner Handels- und Entwicklungspolitik. „Agrarkommissar Hogan leugnet weiterhin den Zusammenhang zwischen EU-Agrarhandel und der oft beklagenswerten Situation von Kleinbäuerinnen und -bauern in Entwicklungsländern. Doch die Schlinge um Hogan zieht sich enger“, betont Heubuch.


Sowohl UN-Generalsekretär Annan als auch EU-Kommissionspräsident Juncker hätten bemängelt, dass die GAP diesbezüglich aus dem Lot geraten seien. „Für mich ist klar: Die EU muss von ihrer auf Exporte und Überschussproduktion ausgerichteten Politik wegkommen. Landwirtschaft und Lebensmittel sind zu wertvoll, um sie internationalen Handelsverträgen wie CETA und dem Abkommen mit Neuseeland zu opfern. Die EU hat hier auch eine internationale Verantwortung, damit Menschen nicht zur Flucht gezwungen werden, weil sie zuhause kein Auskommen mehr finden“, vertritt Heubuch.

 

Weitere grüne Kernthemen stellen für die Gründerin des „Bündnis gentechnikfreie Anbauregion Bodensee, Allgäu, Oberschwaben“ und Vertreterin im European Milk Board in der weiteren Legislaturperiode bis zur Neuwahl des Europäischen Parlaments im Jahre 2019 die Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen sowie das Tierleid bei Langstrecken-Transporten von lebenden Tieren dar.


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Über die Serie: EU-Agrarpolitik im Fokus - Was kommt 2018?

Im neuen Jahr stehen wichtige Weichenstellungen für die EU-Agrarpolitik nach 2020 an. Im Mai will EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger die Überlegungen der Kommission für den EU-Haushalt bis 2027 vorlegen. Aufgrund des Brexits und der neuen Herausforderungen in der Sicherheits- und Flüchtlingspolitik fehlen mehr als 20 Mrd. €/Jahr. Geht die drohende Haushaltslücke zu Lasten der EU-Agrarpolitik? Wie die nach 2020 ausgestaltet werden soll, wird EU-Agrarkommissar Phil Hogan im Juni vorstellen. Dann ist das EU-Parlament am Zuge. Noch ist offen, ob Haushalt und Agrarreform noch bis zu Ende der Legislaturperiode im Jahr 2019 verabschiedet werden. In jedem Fall wird das aktuelle EU-Parlament noch wichtige Vorarbeiten für die nächste Finanz- und Reformperiode leisten. 


top agrar hat wichtige deutsche EU-Agrarpolitiker verschiedener Parteien über die künftigen Herausforderungen der EU-Agrarpolitik befragt.

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