Gegen ein verzehrtes Bild der Tierhaltung in den Medien hat sich Friedhelm Schneider, Präsident beim Hessischen Bauernverband, kürzlich in einem Interview gewandt. Dass ein Landwirt seine Tiere trotz hoher Leistungen äußerst pfleglich behandle, sei Menschen, die Tiere lediglich zum Zeitvertreib oder für ihr Hobby halten, oft nur sehr schwer klar zu machen.

Aus Gesprächen mit Verbrauchern wisse er, dass diese oft durch die Medien ein anderes Bild von der Landwirtschaft hätten. So würde die Tierhaltung z.B. im Fernsehen häufig bewusst reißerisch und verzerrt dargestellt und spiegele nicht die Realität wider. "Wir sollten hier unser Licht nicht unter den Scheffel stellen und offensiv unsere Errungenschaften in punkto Tierschutz in die Öffentlichkeit tragen", forderte Schneider daher. Es gebe nichts zu verbergen.

Tierhaltung in der Landwirtschaft sei angewandter und praktizierter Tierschutz, so der Präsident weiter. Die Bauern würden Kühe nicht als schiere Produktionsmittel, sondern als Mitarbeiterinnen verstehen, die wesentlich zum Familieneinkommen beitragen. Wer die Tiere nicht pflege, schade als Nutzer selbst und säge sich den Ast ab, auf dem er sitzt, erklärte Schneider. "So ist es für mich selbstverständlich, auch heute noch jeden Abend eine Runde im Stall zu machen, um nach dem Rechten zu sehen. Kontakt zu meinen Tieren ist mir wichtig. Wer wie ich mit Tieren aufgewachsen ist, kann sich Landwirtschaft ohne Tierhaltung nicht mehr vorstellen", wandte sich der Präsident gegen Kritik an der landwirtschaftlichen Tierhaltung.