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GAP-Haushalt 2021-2027

Mehr Geld für Ländliche Entwicklung eröffnet mehr Chancen für europäische Bauern

Digitalisierung, Green Deal und Nachhaltigkeit lauten die Eckpunkte für die EU-Agrarpolitik der Zukunft. Dafür soll es mehr Geld in der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2021 geben

Lesezeit: 4 Minuten

Der Haushalt für die Gemeinsame Agrarpolitiik (GAP) bis 2027 orientiert sich an den drei Hauptzielen Nachhaltigkeit, ökologischer Landbau und Digitalisierung der europäischen Landwirtschaft. Dies machten EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski und sein für Umwelt, Meere und Fischerei zuständiger Kollege, Virginijus Sinkevičius, bei bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz zum Mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 am Dienstagachmittag in Brüssel deutlich.

Um die Landwirte und ländlichen Gebiete bei der Umsetzung des europäischen Grünen Deals, insbesondere der neuen Strategien für nachhaltige Lebensmittel (Farm to Fork) und Biodiversität, zu unterstützen, sollen die Agrarfonds der 2. Säule um 16,5 Mrd. Euro aufgestockt werde (gerechnet an laufenden Preisen).

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"Zusätzliche Mittel von 16,5 Milliarden Euro für die Ländliche Entwicklung in der 2. Säule sollten für die Prioritäten Green Deal und Digiltalisierung verwandt werden. Mehr GAP-Mittel als ursprünglich veranschlagt, ist unsere Antwort auf die aktuelle Krise und eröffnet die Möglichkeiten für eine umweltfreundichere Landwirtschaft. Mit dem Europäischen Green Deal verfolgen wir das Ziel, die Landwirtschaft in der EU grüner und widerstandsfähiger zu machen", sagte EU-Agrarkommissar Wojciechowski vor der Presse.

Gemeinsam mit der Farm to Fork und der Biodiversitäts-Strategie ergäben sich positive Synergieeffekte angesichts der guten Nachricht, dass mit dem überarbeiteten MFR für die kommenden sieben Jahre deutlich mehr Geld für die europäischen Landwirte zu Verfügung stünden, so der Agrarkommissar.

"Wir werden mehr Geld einsetzen, um die organische Landwirtschaft voranzubringen, intensive Viehaltung zurückzuschrauben und eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion auf den Weg zu bringen," unterstrich Wojciechowski.

Wojciechowsk: "Wir wollen die Landwirte unterstüzen nicht zwingen"

In zahlreichen Gesprächen mit den betroffenen Kreisen der Agrarproduzenten, Bauernvertretungen und der gesamten Lebensmittelkette sei der nun vorliegende Budgetplan erarbeitet worden, betonte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius.

"Wir wollen die europäischen Landwirte bei dem Transformationsprozeß im Sinne des Europäischen Green Deals unterstützen aber nicht zwingen", drückte der EU-Agrarkommissar seine Hoffnung aus, dass die Lebensmittelproduktion künftig stärker an Nachhaltigkeitszielen und dem Schutz der Biodiversität in der EU ausgerichtet werde.

Der Kompass für die künftige GAP pendelt sich auf den Green Deal ein

Die ländlichen Gebiete werden bei der Umsetzung des Grünen Deals, der als Europas Kompass aus der Krise dienen soll, eine entscheidende Rolle spielen, machten beide EU-Kommissare deutlich.

Die zusätzlichen Mittel sollten Landwirten insbesondere helfen, die ehrgeizigen Klima- und Umweltziele gemäß der Strategien "Vom Hof zum Tisch" und für mehr Artenvielfalt, so Sinkevičius, zu erreichen.

Top-Prioritäten: Halbierung Pflanzenschutz und 25% Ökolandbau bis 2030

Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, mindestens 30 Prozent der europäischen Land- und Meeresgebiete in Schutzgebiete umzuwandeln.

Für den Übergang zu nachhaltigeren Lebensmittelproduktion sollen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln halbiert und ein Viertel der landwirtschaftlichen Flächen in der EU bis 2030 ökologisch bewirtschaftet werden.

Des Weiteren soll den Verbrauchern mit einer besseren Lebensmittelkennzeichung die Haltungsformen von Tieren sowie die landwirtschaftlichen Anbaumethoden und Öko-Produkten verständlicher gemacht werden in der gesamten EU.

Kommission schlägt Milliarden-Aufstockung von ELER und EGFL vor

Die Kommission will mit dem neuen GAP-Haushaltsvorschlag den Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) um 4 Mrd. Euro und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) um weitere 5 Mrd. Euro aufstocken.

Darüber hinaus schlägt die EU-Kommission vor, das EU-Forschungsprogramm "Horizon Europe" auf 94,4 Mrd. Euro zu erhöhen. Damit solle gezielt die gesundheits- und klimabezogene Forschung und Innovation zugunsten der Lebensmittelkette verstärkt werden.

Mehr Flexibilität zur Umschichtung zwischen beiden GAP-Säulen hat Bestand

Die EU-Kommission hält an dem ursprünglichen Vorschlag zur künftigen Agrarpolitik aus dem Jahr 2018 fest, den EU-Mitgliedstaaten die Möglichkeit einzuräumen, bis zu 15 Prozent ihrer GAP-Zahlungen zwischen Direktzahlungen und ländlicher Entwicklung in eigener Regie umzuschichten.

Dieses mehr an Flexibilität soll nach dem Willen der Brüsseler Behörde den EU-Staaten Wege eröffnen, die neuen Prioritäten des EU-Agrarsystems an die unterschiedlichen Gegebenheiten des Landwirtschaftssektors in den einzelnen Mitgliedstaaten anzupassen.

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