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Hofübergabe durch Geschwister: Mehr Sicherheit zu zweit

Andreas und Matthias Haberer aus Südwürttemberg wollen den elterlichen Hof mit Biogasproduktion und Wärmenetz miteinander übernehmen. Die Brüder verstehen und ergänzen sich gut.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine gelingende Hofübernahme ist mit entscheidend für die Zukunft eines Betriebes. Dabei können auch ungewöhnliche Wege, wie die Übernahme durch mehrere Kinder eine gute Option sein. Wir zeigen Ihnen Landwirtsfamilien, die dieses Konzept umsetzen.

Dass Andreas Haberer (37) den elterlichen Betrieb übernehmen wird, steht schon lange fest. Seit seiner landwirtschaflichen Lehre auf einem Biogasbetrieb hat er auf dem Hof seiner Eltern Richard (64) und Doris (64) mitgearbeitet. Zunächst nebenher, weil er einige Jahre zuerst vollzeit, dann teilzeit auf einem Forstbetrieb als Fahrer tätig war. Seit 2007 ist Andreas Angestellter, seit 2022 Teilhaber der Biogas-GbR.

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Mit seinen Eltern hat er den Umbau des Milchviehbetriebes in Wittershausen im Landkreis Rottweil zu einem Biogasbetrieb mit Wärmenetz vorangetrieben. Heute gehören zum Hof zwei Betriebe, die jeweils als eigenständige GbR geführt werden:

  • die Landwirtschaft mit 130 ha Acker- und Grünland und Lohnarbeiten
  • die ausgesiedelte Biogasanlage mit 490 kW plus 475 kW für die Flexibilisierung mit automatisierten Fahrplanbetrieb sowie ein Satelliten-BHKW mit 250 kW auf der alten Hofstelle in Ortslage. Beide Kraftwerke versorgen 160 Gebäude im Ort mit Wärme

Die Arbeiten auf dem Hof wurden so umfangreich, dass auch die drei Brüder von Andreas neben ihren Hauptberufen auf Minijob-Basis im Biogasbetrieb angestellt sind. So auch Matthias (29), der eine Lehre als Landmaschinenmechaniker absolviert hat und in einer Landmaschinenwerkstatt als Servicetechniker beschäftigt ist. Er hat vor einigen Jahren den Wunsch geäußert, mit in den Betrieb einzusteigen.

Angestellt oder Mitinhaber?

„Wir haben natürlich überlegt, ob es nicht besser wäre, Matthias im Betrieb anzustellen“, erläutert Richard Haberer. Aber die Familie kam zum Schluss, dass die Variante Mitinhaber deutlich mehr Vorteile brächte. „Als Mitinhaber ist die Motivation wesentlich höher“, ist Andreas Haberer überzeugt.

Zudem bringe ein Führungsduo mehr Sicherheit, weil man sich gegenseitig vertreten könne. Und der Betrieb könne auch dann noch weiter bestehen, wenn einer komplett ausfallen würde.“

Als Mitinhaber ist die Motivation wesentlich höher." - Andreas Haberer

Damit der Einstieg nicht zu abrupt verläuft, ist Matthias seit letztem Jahr an der Biogas-GbR beteiligt. Die Hofübernahme der beiden Brüder soll 2023 erfolgen.

Geplant ist, dass Andreas und Matthias Miteigentümer am Betriebsvermögen werden. Aktuell sind beide bereits an den Landwirtschafts- und Biogas GbRs als Gesellschafter aktiv beteiligt. Weil Andreas schon deutlich länger im Betrieb gearbeitet und ihn maßgeblich mit aufgebaut hat, soll sein Anteil am Eigentum und an der Gewinnverteilung etwas größer sein als der von Matthias.

Andreas und Matthias haben sich die Zuständigkeiten aufgeteilt. Matthias ist für die technischen Abläufe der Biogasanlage, den Fuhrpark und Eigenkon-struktionen an den Maschinen und Geräten verantwortlich. Andreas managt das Unternehmen. Er übernimmt die Dokumentation und ist Ansprechpartner für den Netzbetreiber, die Wärmekunden, Substratlieferanten und Behörden. Richard ist bisher für den Ackerbau verantwortlich, Doris für die Buchführung.

Vertraglich regeln wollen die Brüder die Zuständigkeiten aber nicht, damit beide ihre Ideen für den gesamten Betrieb einbringen können. Wenn einer der beiden Übernehmer seinen Anteil abgeben müsste, hätte der andere ein Vorkaufsrecht.

Geschwister sind abgefunden

Die Schwester und zwei Brüder der Hofübernehmer wurden bereits mit Wohnungen abgefunden. "Die Zukunftsfähigkeit des Betriebes ist uns ganz wichtig. Deshalb sollen Andreas und Matthias keine weiteren Belastungen haben, wenn sie den Hof übernehmen", erklären Richard und Doris Haberer.

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