Die Mercosur-Staaten sind voraussichtlich Ende dieses Monats dazu bereit, ihren gemeinsamen Vorschlag für ein Freihandelsabkommen mit der EU vorzulegen. Das hat Brasiliens Industrieminister Mauro Borges in Brasília mitgeteilt.
Alle vier an den Verhandlungen beteiligten Staaten arbeiteten „Seite an Seite“, heißt es. Argentinien habe dem Vorschlag bereits vollständig zugestimmt, mit Paraguay und Uruguay müsse man noch kleine Details regeln. Venezuela ist als einziges Mercosur-Mitgliedsland nicht an den Gesprächen beteiligt.
Diese wurden bereits im Jahr 2000 aufgenommen, 2004 jedoch zunächst abgebrochen, unter anderem wegen gegensätzlicher Auffassungen zum Zugang für Agrarprodukte aus den Mercosur-Ländern zum EU-Markt. Auch nach Wiederaufnahme der Verhandlungen im Jahr 2010 verliefen die Gespräche stockend, was laut Einschätzung von Brasilien und Uruguay unter anderem an der protektionistischen Handelspolitik Argentiniens lag.
Als Konsequenz drohten die Regierungen in Brasília und Montevideo Mitte des vergangenen Jahres an, ohne Beteiligung Argentiniens ein eigenes Handelsabkommen mit der EU abzuschließen. Wenig später betonte die Regierung in Buenos Aires, ein Abkommen mit der EU weiter anzustreben. Seither arbeiten die vier Mercosur-Staaten wieder an einem gemeinsamen Angebot.