Großen Handlungsbedarf hinsichtlich des Erhalts der Artenvielfalt sowie in der Tierhaltung und im Ackerbau hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel eingeräumt. Gleichzeitig machte sie bei der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) vergangene Woche in Berlin auf die dazu laufenden und geplanten Anstrengungen der Bundespolitik aufmerksam.
Neben dem Aktionsprogramm Insektenschutz nannte sie die Ackerbaustrategie und die Tierwohldebatte als Beispiele. Beim Flächenverbrauch räumte die Regierungschefin ein, dass man noch nicht beim Zielwert angekommen sei. Immerhin sei der Verbrauch aber deutlich runtergegangen. Es werde immer Kritiker geben, denen man nicht schnell genug handle, betonte Merkel.
Ihrer Einschätzung nach befindet sich Deutschland aber auf einem guten Weg. Die Bundeskanzlerin kündigte zudem ein Strategie-Update für die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2020 an, bei dem unter anderem die bisherigen Indikatoren hinterfragt und gegebenenfalls erweitert werden sollen.
Zuvor hatte die RNE-Vorsitzende Marlehn Thieme auf Lücken in der deutschen Nachhaltigkeitspolitik hingewiesen. Die Einbrüche bei der biologischen Vielfalt seien erschreckend, sagte Thieme. Wer Bienen und Böden vernichte, handle gegen die Interessen nachfolgender Generationen. Thieme warnte auch davor, das Klimaziel für 2020 zu verfehlen oder gar aufzugeben. So ein Politikverzicht beschädige die freiheitliche, demokratische und rechtsstaatliche Grundordnung und gebe populistischen Parolen Auftrieb.