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Milchkrise: Schweizer Bauernpräsident droht dem Handel

Die Milch bringt allen hohe Gewinne – nur nicht den Bauern. Der Präsident des Schweizer Bauernverbandes SBV), Markus Ritter, geht daher in die Offensive. Laut dem Magazin LANDfreund hat er kein Verständnis mehr dafür, dass die Milchabnehmer die Richtpreise noch immer nicht einhalten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Milch bringt allen hohe Gewinne – nur nicht den Bauern. Der Präsident des Schweizer Bauernverbandes SBV), Markus Ritter, geht daher in die Offensive. Laut dem Magazin LANDfreund hat er kein Verständnis mehr dafür, dass die Milchabnehmer die Richtpreise noch immer nicht einhalten. Zwar habe sich die Lage in den letzten Wochen etwas gebessert, dennoch liege der Produzentenpreis oft noch nahe an der 50-Rappen-Marke (46 Cent).


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Eigentlich habe man mit den Abnehmern einen Richtpreis von umgerechnet 59 Cent für Milch der höchsten Wertschöpfungsstufe vereinbart und von 44 Cent für B-Milch.  Die Abnehmer sollten ungerechtfertigte Abzüge endgültig einstellen. Auch der Detailhandel sei gefordert, für faire Produzentenpreise zu sorgen und Preisdrückerei einzustellen.



Laut SBV-Präsident Markus Ritter müssen Abnehmer und Handel mehr von der Wertschöpfung den Bauern weiterreichen. Allein im Krisenjahr 2016 hätte der Handel seine Marge um weitere 5 Rappen pro Liter Milch ausgebaut.


Die Bauern hingegen hätten niedrigere Richtpreise akzeptiert und die Butterlager abgebaut. Von der positiven Marktlage 2017 profitieren sie bislang nicht. Dabei gebe es im Inland keine Überschüsse mehr und international zögen die Preise an. Der Kieler Rohmilchwert z.B. habe innerhalb eines Jahres um 73% auf nun 48 Rappen zugelegt. „Man muss nicht viel vom Markt verstehen, um zu sehen, dass da etwas nicht stimmt“, so Ritter heute bei einem Mediengespräch in Bern.


Der SBV will nun mit gezielten Medienaktionen den Schweizer Konsumenten die Realität auf den landwirtschaftlichen Betrieben näherbringen und so den Druck auf Abnehmer und Handel erhöhen.Man schaffe die Transparenz , die diese so fürchten. Die Botschaft: Der SBV gibt nie auf, bis er sich durchsetzt. „Ich würde den Bauernverband nicht als Gegner haben wollen“, sagte Ritter. Dass die Marktpartner den SBV belächeln, stört Ritter nicht. „Ich liebe es, unterschätzt zu werden. Da kann man nur besser werden“, gibt er sich kämpferisch.

 

Wo möglich, sollten die Bauern aus der Molkereimilchproduktion aussteigen und auf lukrativere Betriebszweige umsatteln. Auch so lasse sich der Druck auf den Handel erhöhen.


Neue Chancen für SMP und BOM?


Dass die Schweizer Milchproduzenten (SMP) trotz Einladung nicht an dem Mediengespräch teilnahmen, wollte Ritter nicht überbewerten. Der SBV mache trotzdem weiter „seinen Job“. Ritter befürwortete jedoch, dass die SMP unter dem neuen Präsidenten Hegglin „ihre internen Prozesse überdenkt.“

 

Auch den Austritt der Migros aus der Branchenorganisation der Schweizer Milchwirtschaft (BOM) sieht Ritter gelassen. Die BOM komme so möglicherweise bei Themen wie der Segmentierung und den Richtpreisen besser voran. „Das ist auch eine Chance für die BOM,“ so der Bauernpräsident.


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