Die Europäische Kommission hat erneut sämtliche Kaufgebote für eingelagertes Magermilchpulver als zu niedrig abgewiesen. Das Maximalgebot betrug 1,98 Euro/kg, während die gewichteten EU-Durchschnittspreise für Lebensmittelqualität mit 2,23 Euro/kg und für Futtermittelware mit 2,09 Euro/kg angegeben wurden. Allerdings war die nachgefragte Menge mit 500 t vergleichsweise gering.
Wie die Behörde am vergangenen Donnerstag im Anschluss an eine Sitzung weiter mitteilte, wurde die Entscheidung von den Mitgliedstaaten einstimmig mitgetragen, so Agra Europe. Auch der Butterverkauf blieb diesmal im Einvernehmen ausgesetzt, obwohl lediglich die französischen Restbestände in Höhe von 0,7 t an den Mann gebracht werden sollten. Die Händler boten 3,10 Euro/kg. In Anbetracht der geringen Menge könne man den niedrigen Preis zwar durch erhöhte Transportkosten rechtfertigen, erklärte die Kommission. Aus Vorsicht habe man sich jedoch entschieden, das Gebot abzulehnen, um keinen Preis festzulegen, der deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 3,64 Euro/kg liege.
Die nächste Ausschreibung findet erst am 26. August statt. Dann sind 1 545 t Butter und 79 553 t Trockenmilch im Angebot. Ferner wurden Anfragen nach Exporterstattungen für 3 300 t Magermilchpulver und 200 t Butter abgewiesen. Nach Angaben der Kommission ist die EU von Januar bis Mai zum größten Magermilchpulverexporteur am Weltmarkt aufgestiegen. Mit gut 145 000 t wurden sogar die neuseeländischen Lieferungen um etwa 5 000 t übertroffen - ohne dass in diesem Zeitraum Exporterstattungen gezahlt worden wären.