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Minden-Lübbecke: Dioxin in Bioeiern entdeckt
Bittere Nachricht für die gebeutelte Eierbranche: Im Kreis Minden-Lübbecke haben die Behörden einen Bio-Hof gesperrt, in dessen Eiern Prüfer das Gift Dioxin gefunden haben. Presseberichten zufolge soll die Konzentration des Dioxin-ähnlichen PCB (Polychlorierte Biphenyle) bis zu sechs Mal höher sein als der zulässige Grenzwert.
Bittere Nachricht für die gebeutelte Eierbranche: Im Kreis Minden-Lübbecke haben die Behörden einen Bio-Hof gesperrt, in dessen Eiern Prüfer das Gift Dioxin gefunden haben. Presseberichten zufolge soll die Konzentration des Dioxin-ähnlichen PCB (Polychlorierte Biphenyle) bis zu sechs Mal höher sein als der zulässige Grenzwert.
Der Biohof hält 25 000 Legehennen und beliefert täglich Supermärkte großer Handelsketten mit rund 10 000 Eiern. "Letztmalig wurden Eier des betroffenen Hofes am 7. März in Verkehr gebracht. Sie hatten das Mindesthaltbarkeitsdatum 31. März", teilte das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium mit. Sämtliche seitdem erzeugten Eier seien gesperrt und dürften nicht verkauft werden. Das Ministerium kann derzeit noch nicht sagen, woher der Stoff stammt. Die Ermittlung der Ursache laufe auf Hochtouren. Bei einer Untersuchung des aktuell verwendeten Futtermittels wurde jedenfalls keine erhöhte PCB-Belastung ermittelt, hieß es aus Düsseldorf.
Offenbar wird nun auch untersucht, ob der Erzeuger seinen Meldepflichten nachgekommen ist. Laut Ministerium waren die Werte zuerst bei Eigenkontrollen durch ein privates Labor aufgefallen. Daraufhin wurde die Aufsichtsbehörde des Landkreises am 26. März informiert, die anschließend amtliche Proben nahm. Untersucht wurden sie vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe.
Besonders hart ist diese Nachricht für die Eierproduzenten, da aktuell mit Ostern die wichtigste Zeit des Jahres angebrochen ist. Zudem herrscht infolge des seit Januar geltenden Verbotes der konventionellen Käfighaltung in der EU auf dem europäischen Eiermarkt Engpass. Schätzungen gehen davon aus, dass die Eier von 100 Mio. Legehennen ab diesem Jahr nicht mehr in den Laden kommen, sondern nur noch für die Verarbeitung verwendet werden dürfen. Das treibt die Preise nach oben und sorgt für knappe Lager. Die deutsche Eiprodukteindustrie sowie kommerzielle Färbereien, die mittlerweile überwiegend Eier aus Bodenhaltung verwenden, hätten massive Probleme, ihre nachgefragte Ware zu bekommen, hieß es zuletzt aus der Branche. (ad)
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