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Möglicher Gaslieferstopp: Getreideverband warnt vor leeren Regalen

Ohne Gas keine Haferflocken, keine Teigwaren, kein Brot und keine Verpackung für Lebensmittel. Der Getreideverband warnt angesichts der Gas-Diskussionen um Russland vor Engpässen bei Grundnahrungsmitteln.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Lebensmittelpreise steigen rasant. Der Discounter Aldi plant beispielsweise massive Preiserhöhungen. Auch Vertreter der "Zentrale Koordination Handel - Landwirtschaft" (ZKHL) befürchten aufgrund der Energiepreise weitere Preissteigerungen im zweistelligen Bereich. Preissteigerungen sind das eine – der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) warnt jedoch auch vor Knappheiten bei Grundnahrungsmitteln.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hatte am Mittwoch die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Es gebe aktuell keine Versorgungsengpässe. Dennoch müssten die Vorsorgemaßnahmen erhöht werden, um für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet zu sein. Daraufhin fordert VGMS eine primäre Betragung der Ernährungsbranche: „Die gesamte Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft muss prioritär mit Gas versorgt werden, wenn eine Abschaltung von Verbrauchern unumgänglich werden sollte!“, so Peter Haarbeck, Geschäftsführer des Verbandes. Das Ausrufen der Frühwarnstufe durch Habeck zeige, dass konkrete Hinweise auf eine erhebliche Verschlechterung der Versorgungslage vorliegen.

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Stünden die Unternehmen der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft still, laufen sie in eine prekäre Situation. „Dann bleiben Regale dauerhaft leer: Weil wichtige Grundnahrungsmittel – Haferflocken, Nudeln, Müsli – fehlen und die Lebensmittelverpackungen, die mit Stärke hergestellt werden. Und das innerhalb kürzester Zeit!“

VGMS-Branchen vorrangig versorgen

Das Ministerium von Robert Habeck muss sicherstellen und auch an alle Verantwortlichen kommunizieren, dass die VGMS-Branchen vorrangig zu versorgen sind. Ein weiterer Aspekt komme hinzu: Zur krisenfesten Selbstversorgung gehöre im Wesentlichen eine gut strukturierte, regionale Lebensmittelwirtschaft. Es brauche einen klaren Fahrplan in der Energiepolitik, um die extrem gestiegenen Preise für Gas und Strom wieder einzufangen. Deutschland müsse dafür sorgen, dass seine kritische Infrastruktur, zu der insbesondere die Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft zählt, wettbewerbsfähig bleibt.

Überblick Erdgasbedarf in der Ernährungsindustrie

Die Ernährungsindustrie ist mit einem Anteil am Industrieerdgasbedarf von zwölf % der zweitgrößte Erdgasabnehmer in der deutschen Industrie. Innerhalb der deutschen Lebensmittelproduktion benötigen die Mahl- und Schälmühlen und die Stärkewirtschaft rund neun Prozent und fast 9,5 % die „Herstellung von Back- und Teigwaren“ der von der Ernährungsindustrie verbrauchten Gasmengen.

Branche würde bei Gas-Zuteilung nicht primär berücksichtigt

Grundsätzlich entscheidet bei Versorgungsengpässen die Gaswirtschaft in eigener Verantwortung, welche Maßnahmen sie ergreift, also auch, welche Großkunden sie abschaltet oder – zumindest eingeschränkt – am Netz lässt. Dabei müssen die Gasversorgungsunternehmen gemäß Paragraph 53a des Energiewirtschaftsgesetzes „geschützte Kunden“ prioritär versorgen. Die Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft, obwohl sie zur kritischen Infrastruktur gehört, zählt nicht zu diesem Kreis. Die Aufrechterhaltung der Gasversorgung der Betriebe liegt folglich im Ermessen der regionalen Versorger. Erst wenn der Bund öffentlich den Krisenfall ausruft, wird gemäß des Notfallplans Gas die Bundesnetzagentur zuständig und legt dann fest, welche Erdgasreserven an bestimmte Bereiche zugeteilt werden.

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