Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Moorbrand: Landwirte im Emsland betroffen

Die Löscharbeiten am Moorbrand im Emsland gehen weiter. Auch die örtlichen Landwirte sind von den Folgen des Brandes beeinträchtigt. Die Grünen erstatten Anzeige gegen die Verantwortlichen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Löscharbeiten am Moorbrand im Emsland gehen weiter. Auch die örtlichen Landwirte sind von den Folgen des Brandes beeinträchtigt. Die Grünen erstatten Anzeige gegen die Verantwortlichen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.



Seit zwei Wochen brennt ein Moorgebiet in der Nähe des niedersächsischen Meppen. Die Bundeswehr hatte auf dem Schießübungsplatz Raketen getestet. Daraufhin entfachte sich das Feuer. Medienberichten zufolge stand zwar eine Löschraupe bereit, die fiel jedoch aus. Der Brand konnte sich so rasch ausbreiten – nicht zuletzt wegen der anhaltenden Dürre. Auch Landwirte sind nun von der Rauchentwicklung und den Löscharbeiten betroffen.


Moorbrand beeinträchtigt Landwirtschaft


Helmut Schwering von der Vereinigung des Emsländischen Landvolkes (VEL) berichtet gegenüber top agrar von einer starken Rauchentwicklung, die Landwirte im ganzen Umland beeinträchtigt. „Es herrschen unzumutbare Zustände für Mensch und Tier“, so Schwering. Tägliche Aufgaben auf dem Hof ließen sich kaum noch verrichten. Milcherzeugende Betriebe rechnen außerdem mit einem Absinken der Milchleistung. Der Kreis Emsland hatte dazu aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Durch Lüftungen der Stallungen werde die mit Rauch belastete Luft jedoch direkt in die Ställe der Nutztiere geleitet.


Teile der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD), von dem eine Fläche von circa fünf Quadratkilometern derzeit in Brand stehen, werden außerdem als landwirtschaftliche Flächen von umliegenden Landwirten bestellt. Dafür wurden spezielle Rahmenbedingungen mit dem WTD beschlossen, sagt Schwering. Außerdem gäbe es spezielle Zufahrtsbeschränkungen, beispielsweise an Tagen, wo Flug- oder Schussübungen auf dem Gelände stattfinden. Aufgrund der Löscharbeiten entstehen derzeit erheblichen Schäden an dem Bestand. Die Landwirte hoffen auf eine möglichst unkomplizierte und kurzfristige Entschädigung für die entstehenden Ertragsverluste, berichtet Schwering.


Auch Reinhard Kurlemann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen macht die derzeitige Lage Sorgen, wie er top agrar berichtet. Zum einen werde für die Löscharbeiten gerade viel Wasser aus den umliegenden Flüssen und Gewässern gepumpt, die ohnehin nach dem trockenen Sommer schon einen geringen Wasserstand aufwiesen. Zum anderen sah es die letzten Tage so aus, als könnte der Brand auch den nahegelegenen Forst erreichen. Forstwirte wären besorgt, denn der Wald sei ohnehin sehr trocken.


Den örtlichen Medienberichten zufolge seien insgesamt etwa 650 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes, der Bundeswehrfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz, um das Übergreifen des Feuers auf die umliegenden Wälder zu verhindern. Der Löscheinsatz gestalte sich allerdings äußerst schwierig, weil sich der Brand unterirdisch in der Torfschicht ausbreite. Die Torfschicht wirke zudem wasserabweisend, was die Löscharbeiten erschwere. "Das Löschwasser dringt nicht tief genug ein, um alle Glutnester zu erreichen. Man kann nicht die ganze Moorfläche unter Wasser setzen", berichtet Hans-Joachim Gressmann, Leiter der Braunschweiger Berufsfeuerwehr gegenüber dem NDR.


Munitionstests lösen Kritik aus


Kritik an den Munitionstest wurde von Christian Meyer, dem ehemaligen Landwirtschaftsminister Niedersachsens und heutige stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen laut. „Dass die Bundeswehr nach diesem Hitzesommer in ausgetrockneten Mooren Schießübungen mit Luft-Boden-Raketen durchführt, ist absolut unverantwortlich“, so Meyer. Jeder andere, der während einer extremen Trockenheit im Moor zündelt, müsste sich strafrechtlich verantworten. Die Bundeswehr dürfe da keine Ausnahme sein, betont Meyer. Daher habe er am Mittwoch gegen die Verantwortlichen Strafanzeige wegen Fahrlässiger Brandstiftung erstattet.


Auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) zeigt sich besorgt. Moore seien wichtige Kohlenstoffdioxidspeicher. Felix Grützmacher von der NABU habe ausgerechnet, dass bislang zwischen 500.000 – 900.000 Tonnen CO2 durch das Feuer freigesetzt wurden, heißt es im NDR. Das sei so viel, wie 50.000 Bürger im Jahr zusammen verursachen.

 

 

 

 

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.