Die Müller Gruppe aus Birkenfeld sieht die Ankündigung von Aldi, ab 2030 nur noch Frischfleisch der ITW-Haltungsformen 3 und 4 anbieten zu wollen, als starkes Signal des LEH, die heimische landwirtschaftliche Erzeugung unterstützen zu wollen.
Jetzt sei die Politik gefragt, die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. "Der Mehraufwand der Landwirte muss vergütet und der Umbau von Ställen unbürokratisch und praxistauglich genehmigt werden", schreibt der Fleischkonzern in einer Pressemitteilung.
„Als langjähriger Partner des deutschen LEHs stehen wir im kontinuierlichen Austausch über die Weiterentwicklung des Fleischsortiments. Jetzt gilt es den süddeutschen Erzeugern mindestens für die nächsten 15 bis 20 Jahre von staatlicher Seite zu garantieren, dass sich die hohen Investitionen in Stallumbau und Neubau auch langfristig tragen“, wird Geschäftsführer Stefan Müller zitiert. „Gleichzeitig muss es gelingen, die gesellschaftliche Akzeptanz von regionalen Tierwohlprodukten zu erhöhen und eine angemessene Wertschätzung zu erreichen“, so Müller weiter.
Engagement für die regionale Landwirtschaft
Ende vergangenen Jahres habe die Müller Gruppe bereits mit erheblichem finanziellen Aufwand zum Beispiel den „Regionalpakt für das süddeutsche Schwein“ ins Leben gerufen und vergütet. Damit werde die heimische Landwirtschaft im süddeutschen Raum maßgeblich unterstützt. Zudem habe die Müller Gruppe die Vertragsschweinemäster auf dem Weg zur Haltungsform 2 der Initiative Tierwohl unterstützt und ihnen seit Jahresbeginn freiwillig einen Übergangsbonus gezahlt.
Übergangsbonus wird zu Regional- und ITW-Zuschlag
Dieser werde nun von der Müller Gruppe ab sofort als Regional- und ITW-Zuschlag vergütet. Mit der offiziellen Umstellung auf die Haltungsform 2 sei ein weiterer Schritt für künftige Initiativen geschaffen. Die Müller Gruppe produziere bereits für Partner des LEHs Produkte der Haltungsformen 3 und 4 mit dem Schwerpunkt regionaler Erzeugung in Süddeutschland, heißt es weiter.
Damit gebe es bereits jetzt Angebote für Endverbraucher, die bereit sind, den zusätzlichen Aufwand für die Haltung zu bezahlen. Man begrüße diese Gesamtentwicklung und die daraus resultierende Stärkung der heimischen Landwirtschaft ausdrücklich.
Jetzt müssten zeitnah Erzeuger, Verarbeiter, Handel und Politik an einen Tisch, um einen zuverlässigen Fahrplan auch im Interesse der nachhaltigen regionalen Erzeugung in Süddeutschland für die konkrete Umsetzung aufzustellen.