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Münsteraner Landwirte beklagen massiven Landverlust

Infrastrukturmaßnahmen, Wohnbebauung und neue Gewerbegebiete: Die Nachfrage nach Flächen ist groß. Landwirtschaftsflächen sind nicht nur für diverse Bauprojekte gefragt, sondern sie müssen allzu oft herhalten, wenn es um Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen geht. Bei jedem Eingriff muss die Fläche 1:1 ausgeglichen werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Infrastrukturmaßnahmen, Wohnbebauung und neue Gewerbegebiete: Die Nachfrage nach Flächen ist groß. Landwirtschaftsflächen sind nicht nur für diverse Bauprojekte gefragt, sondern sie müssen allzu oft herhalten, wenn es um Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen geht. Bei jedem Eingriff in die Natur und Landschaft muss die beanspruchte Fläche eins zu eins ausgeglichen werden. Die entsprechenden Flächen werden dann aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen, weil Ackerflächen billiger als das Aufarbeiten von Industriebrachen sind.



Das spüren auch die Münsteraner Landwirte. „Es ist gut und wichtig, dass die Stadt wächst und städteplanerisch auf das anhaltende Bevölkerungswachstum reagiert wird. Dennoch fordern wir Landwirte, wertvolle landwirtschaftliche Flächen zu erhalten. Fläche ist nicht vermehrbar – was weg ist, ist weg und steht für die Produktion regionaler Lebensmittel dauerhaft nicht mehr zur Verfügung“, betonte Susanne Schulze Bockeloh, die gerade wiedergewählte Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes. Allein in den vergangenen zehn Jahren hätten die Landwirte in Münster jährlich eine Fläche von 100 Hektar verloren.

 

Immer wieder würde das Argument angeführt, für die Wirtschaftskraft der Stadt sei eine Ausweisung von Gewerbeflächen unerlässlich. „Dabei wird leider viel zu oft außer Acht gelassen, dass auch die hiesige Landwirtschaft eine große Wirtschaftskraft für die Region ist und Ackerland für uns Landwirte unerlässlich ist“, gibt Schulze Bockeloh zu bedenken. Das Agribusiness macht im Münsterland einen großen Anteil an der Gesamtwirtschaft aus.



Auch Landwirt Jochen Wernsmann aus Nienberge hat hinlängliche Erfahrungen mit dem Flächenverbrauch rund um seine Hofstelle gesammelt: Allein durch Ausleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Ausbau der A1 hat sein Betrieb eine Fläche von 12 Hektar verloren. Es ist bereits absehbar, dass weitere Flächen durch Wohnbebauung verloren gehen könnten. „Wenn diese Entwicklungen im Flächenverbrauch ungebremst weiter gehen, haben viele Höfe auf Dauer nicht mehr die Möglichkeit, sich zukunftsfähig und somit existenzfähig aufzustellen“, sagt der 40-jährige Landwirt aus Münster-Gievenbeck.



Susanne Schulze Bockeloh macht konkrete Vorschläge, um den Flächenverbrauch zu verringern: „Wir appellieren an die Politik, zum Schutz unserer wertvollen Flächen strategische Stadtplanung zu betreiben. Innenverdichtung und die primäre Nutzung von Konversionsflächen müssen hierbei oberste Prämisse haben. Erst müssen nachweislich alle Möglichkeiten in der Stadt selbst ausgeschöpft sein, bevor neue Wohn- und Gewerbegebiete ausgewiesen werden dürfen. Sofern Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen notwendig werden, gilt es, diese gemeinsam mit Landwirten zu erörtern und beispielsweise durch die Aufwertung bestehender Naturschutzflächen landwirtschaftliche Äcker zu schützen. Hier müssen wir gemeinsam neue Wege gehen.“

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