Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Gegen Bodenspekulation

MV will im großen Stil BVVG-Flächen kaufen

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern wehrt sich gegen die zunehmende Spekulation auf Boden und den Ausverkauf des Landes an Investoren. Minister Backhaus will nun BVVG-Flächen übernehmen.

Lesezeit: 3 Minuten

Mecklenburg-Vorpommern will Presseberichten zufolge mehrere tausend Hektar Land von der bundeseigenen Verwertungsgesellschaft BVVG übernehmen. Diese besitzt noch 40.000 ha.

Wie der NDR berichtet, will Agrarminister Dr. Till Backhaus diese Flächen so vor möglicher Bodenspekulation schützen und sie jungen Landwirten und Startup-Unternehmen geben, die eine ökologische Nutzung anstreben.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Schon jetzt ist das Land MV der größte Bodeneigentümer in Mecklenburg-Vorpommern, so der Sender weiter. Besonderes Augenmerk legt der SPD-Minister offenbar auf Flächen, die in Trinkwasserschutzgebieten liegen und an solche Gewässer grenzen. Diese sollen nach dem Willen des Landesagrarministeriums vorzugsweise zur Renaturierung oder auch zum Schutz der natürlichen Ressourcen eingesetzt werden. Der Fokus liege vor allem auf Trinkwasserschutz, Artenschutz und Klimaschutz, so Backhaus.

Größtes Problem dürfte jetzt aber sein, ob sich das Land und die BVVG auf einen akzeptablen Preis für die Flächen einigen können, heißt es. Derzeit liegt der Kaufpreis bei rund 23.000 Euro pro Hektar. Für die von Backhaus anvisierten Flächen würden demnach rund 25 Millionen Euro fällig, die aus der Landeskasse bezahlt werden müssten.

BVVG: Noch keine Anfrage

Die BVVG teilte auf Anfrage von top agrar online mit, das es dazu noch keine Gespräche zwischen BVVG und dem Land Mecklenburg-Vorpommern gebe. Die Gesellschaft hat aber schon länger das Problem zunehmender Spekulation mit Boden erkannt. So gebe es bereits seit 2016 zwischen Bund und ostdeutschen Ländern ein abgestimmtes Vorgaben, bei dem die jährlich zu verkaufende Fläche in den ostdeutschen Ländern auf insgesamt maximal 10.000 ha BVVG-Fläche begrenzt ist, erklärte Stabsstellenleiterin Dr. Constanze Fiedler am Donnerstag weiter.

Auch die Größe der Ausschreibungsflächen soll seit dieser Änderung grundsätzlich maximal 15 ha betragen. Im Jahr 2018 waren die Ausschreibungslose im Durchschnitt rund 5,6 ha groß. Zudem seien rund 30 % der jährlich auszuschreibenden Fläche für Junglandwirte und arbeitsintensive Betriebsformen, wie ökologisch wirtschaftenden Betriebe, Gemüseanbauer oder Betriebe mit mehr als 0,5 Vieheinheiten/Hektar vorzusehen. "Damit berücksichtigt die BVVG die agrarstrukturellen Ziele der Länder, ausdrücklich auch im Bereich der Junglandwirte. Die Änderungen sollen dazu beitragen, den vor Ort wirtschaftenden Landwirtschaftsunternehmen die Möglichkeit zu geben, kleinere Lose über einen längeren Zeitraum zu erwerben", so Dr. Fiedler gegenüber top agrar. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf folgendes aktuelles Projekt:

Trinkwasserschutz: Landhof Roggow GmbH pachtet BVVG-Land

Als Vorboten einer engeren Zusammenarbeit hat die BVVG am Donnerstag im Landkreis Rostock zusammen mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern ein Los in der Größe von circa 32 ha Ackerland verpachtet. Es soll dem Trinkwasserschutzes dienen.

Die Fläche wurden in den Wochen zuvor östlich von Neubukow für einen beschränkten Bieterkreis ausgeschrieben. Lage und Zusammenstellung der Flurstücke des Loses, die Bewirtschaftungsauflagen zum Trinkwasserschutz und die Pachtdauer waren vorab mit dem Ministerium und dem zuständigen Zweckverband abgestimmt. An der Ausschreibung konnten sich ausschließlich ökologisch/biologisch wirtschaftende Betriebe beteiligen.

Den Zuschlag für die sechsjährige Pacht erhielt die Landhof Roggow GmbH. Im Pachtvertrag enthalten ist eine Option für die Pächterin, im letzten Pachtjahr über die Verlängerung des Pachtverhältnisses um weitere drei Jahre zu verhandeln. „Mit diesem Pilotprojekt leistet die BVVG einen wesentlichen Beitrag zur möglichst schnellen Verringerung des Nitrateintrages in das Grundwasser“, betont der Leiter der BVVG-Landesniederlassung Mecklenburg-Vorpommern, Johann Jakob Nagel. Ein zweites, ähnlich gelagertes Pilotprojekt befinde sich derzeit in der Abstimmungsphase mit dem Ministerium.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.