Ackerbauern sollten eine Ausgleichsdüngung mit Stickstoff (N) vornehmen, um nach der Getreideernte die Strohrotte zu fördern. Das empfiehlt die gemeinsame Beratungsinitiative europäischer Stickstoffdüngerhersteller (incona). Da in vielen Ackerbaubetrieben das Getreidestroh auf dem Acker verbleibe, ergäben sich oftmals erhebliche Massen an Stroh, die in den Boden eingearbeitet werden müssten, ohne dass die folgende Kultur beeinträchtigt werde. Aufgrund des hohen Anteils an Kohlenstoff (C) bei gleichzeitig niedrigem N-Gehalt - ausgedrückt im C/N-Verhältnis von 100/1 bei Getreidestroh - könnten die Bodenbakterien das Stroh zunächst schlecht verarbeiten. Es fehle der notwendige Stickstoff, um Körpereiweiß aufzubauen.

Noch schlechter sehe es bei den Betrieben aus, die keine organische Düngung vornehmen könnten und langjährig Strohabfuhr betrieben hätten. Diese Landwirte sähen sich mit untätigen Böden konfrontiert, denn bei langjähriger Strohabfuhr sei gleichzeitig das Bodenleben weniger stark ausgeprägt, was zusätzlich hemmend auf die Strohrotte wirke. Laut incona hilft eine Ausgleichsdüngung von 0,5 kg bis 1 kg N/dt Stroh, die Verrottung zu fördern, so dass sich die Folgekultur in ihrer Jugendentwicklung mit ausreichend Stickstoff versorgen kann. Um den Strohertrag zu schätzen, könne man das Korn-Stroh-Verhältnis nutzen: So ergebe sich bei einem Weizenertrag von 85 dt/ha und einem Korn-Stroh-Verhältnis von 0,83 eine Strohmenge von 70 dt/ha. Hier sei ein N-Ausgleich von 35 kg bis 70 kg N/ha anzuraten.