Der NABU hat im Rahmen einer aktuellen Untersuchung festgestellt, dass eine landwirtschaftliche Nutzung der ökologischen Vorrangflächen unter klaren ökologischen Vorgaben durchaus möglich ist. Laut Vereins-Präsident Olaf Tschimpke sind dabei für die ökologische Wirkung der Vorrangflächen besonders entscheidend, dass nicht gespritzt und gedüngt wird. Außerdem sollten die Bauern von Mitte April bis Ende Juli auf Bodenbearbeitung und Ernte verzichten.
Zu den besonders geeigneten Kulturen gehören der extensive Anbau von Linsen und Lein, von Mischkulturen sowie von Getreide mit weitem Reihenabstand. Auch der Anbau von Esparsette oder Rotklee in Streifenform kann als Vorrangfläche zur Aufwertung von Natur und Umwelt beitragen.
„Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Vorrangflächen in den landwirtschaftlichen Betriebsablauf integriert werden können. Wir appellieren an die Agrarpolitiker in Berlin und Brüssel, eine anspruchsvolle Ausgestaltung der Vorrangflächen im Interesse einer naturverträglicheren Landwirtschaft sicherzustellen und die zahlreichen Verwässerungsversuche aufzugeben“, ergänzt NABU-Agrarexperte Florian Schöne.
Tschimpke fordert in diesem Zusammenhang ein Ende der "Blockade- und Verwässerungspolitik gegen die Schaffung von ökologischen Vorrangflächen bei der Agrarreform", wie er es nennt. Die Vorrangflächen seien die wichtigste und wirkungsvollste Maßnahme zur Ökologisierung der EU-Agrarpolitik. Sie würden die Produktionsgrundlagen und damit das künftige Einkommen der Landwirtschaft sichern, so der Natürschützer.
Forschungsbericht: