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NABU möchte Jagdverbänden Naturschutzstatus entziehen

Der zweite Vorsitzende des Berliner Naturschutzbundes (NABU), Rainer Altenkamp, hat gefordert, dass dem Deutschen Jagdverband (DJV) und den Landesjagdverbänden der Naturschutzstatus aberkannt werden müsse. Anlass ist der Tod eines Seeadlers, der an einer Bleivergiftung durch Geschossreste gestorben sein soll.

Lesezeit: 4 Minuten

Der zweite Vorsitzende des Berliner Naturschutzbundes (NABU), Rainer Altenkamp, hat gefordert, dass dem Deutschen Jagdverband (DJV) und den Landesjagdverbänden der Naturschutzstatus aberkannt werden müsse. Anlass ist der Tod eines Seeadlers, der an einer Bleivergiftung durch Geschossreste gestorben sein soll.

 

Der DJV und der Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) weisen diesen Angriff aufs Schärfste zurück. „Erstens handelt es sich bei diesem populistischen Vorwurf um einen tierschutzrelevanten Sachverhalt und dieser hat nichts mit den umfangreichen Naturschutzaktivitäten des DJV und der Landesjagdverbände zu tun“, stellt DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe die Situation klar. „Zweitens haben Forschungsergebnisse des Bundes ergeben, dass es immer noch bleifreie Munition am Markt gibt, die nachweislich nicht tierschutzgerecht tötet, ohne dass der Jäger dies auf der Schachtel erkennen kann.“



 

Die Jäger in Deutschland erlegen etwa 1,6 Mio. Rehe, Hirsche und Wildschweine pro Jahr. Es sei nicht nur grob fahrlässig sondern tierschutzrechtlich katastrophal, wenn weiter – so wie es der NABU fordert – mit unzureichender Munition geschossen würde. „Wir müssen uns an neuen wissenschaftlichen Studien orientieren und brauchen verlässliche Kriterien für die Tötungswirkung von Büchsenmunition“, so Bethe. Eine sofortige Umstellung auf bleifreie Munition sei nicht mit dem hohen Tierschutzgedanken der Jäger vereinbar.


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DJV-Präsident prüft rechtliche Schritte gegen ZDF-Doku


Weiter für hohen Blutdruck sorgt unterdessen der am 19. Januar ausgestrahlte Beitrag „Jäger in der Falle“ des ZDF-Magazins „Planet e“. Der Jagdverband kritisiert hierbei vor allem die Voreingenommenheit der Autoren gegenüber der Jagd. Die vorab zugesandten Fragen hätten Zweifel an Ausgewogenheit und Wahrheitsgehalt der Berichterstattung gegeben, weshalb der Verband hierzu keine Stellungnahme abgegeben habe.


Nach Ausstrahlung der Sendung geht DJV-Präsident Hartwig Fischer nun in die Offensive: „Wir prüfen alle rechtlichen Schritte, um eine Richtigstellung vor dem Presserat zu erwirken. Derart einseitige und tendenziöse Sendungen haben im gebührenfinanzierten, öffentlich-rechtlichen Fernsehen nichts zu suchen.“


Selbst die ebenso geschmacklose wie falsche Behauptung, das Reviersystem und die Pflichtmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften seien durch das Naziregime eingeführt worden, wurde nicht ausgelassen. Richtig ist, dass sowohl das Reviersystem als auch die verpflichtende Mitgliedschaft in Jagdgenossenschaften schon Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland eingeführt wurden.


Teilweise widersprach sich der Beitrag zudem selbst. So wurde einerseits eine imaginäre Fütterungs- bzw. Kirrpraxis als vermeintliche Ursache für die Schwarzwildvermehrung angeprangert, obwohl tatsächlich in den meisten Bundesländern, wie auch in NRW, lediglich das Kirren von Schwarzwild erlaubt und hinsichtlich der Art und Weise rechtlich detailliert beschränkt ist. Genau dieses Kirren wurde für den Kanton Genf, welcher nur auf dem Papier jagdfrei ist, als gutes und innovatives Modell gelobt. Wenn zwei das Gleiche machen, ist es also noch lange nicht das Selbe.


Auch der durch den Film führende Förster bedarf laut dem DJV noch der Nachhilfe. So machte er einen überhöhten Verbissdruck auf Laubbäume für die Fichtenanpflanzungen früherer und jetziger Generationen verantwortlich. Richtig ist hingegen, dass sich diese Baumart aus wirtschaftlichen Gründen großer Beliebtheit erfreut und nicht ohne Grund als Brotbaum des Forstes bezeichnet wird.


Weiterhin sah besagter Förster die heimischen Laubbaumarten durch den Wildverbiss regelrecht vom Aussterben bedroht. Demgegenüber weisen die Bundes- und Landeswaldberichte seit Jahrzehnten steigende Laubholzanteile aus. Dies gilt auch für NRW, wo zudem nach Meinung aller Beteiligten kein flächendeckender Wald-Wild-Konflikt besteht.


Petition gestartet


Der Deutsche Jagdverband unterstützt nun eine Petition gegen unsauberen Journalismus und appelliert an alle: Machen Sie mit, unterzeichnen Sie die Petition!  



Die Petition kann für die Sammlung von Unterschriften auch ausgedruckt werden:



Für die Printvariante darf jedoch nur das Originalformular verwendet werden, welches nach Abschluss eingescannt an die Plattform „OpenPetition“ gesandt wird. Nur Unterschriften auf diesem Formular werden anerkannt und mitgezählt.

 

 

 

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