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NABU und Jäger streiten um Verbot der Gänsejagd in Niedersachsen

Der Naturschutzbund Niedersachsen NABU verlangt von der neuen Landesregierung, hier speziell von Agrarminister Christian Meyer, ein Verbot der Gänsejagd. "Der Schutz vor Fressschäden ist ein dummes Argument der Jäger", kritisiert Frank Allmer aus Lüneburg.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Naturschutzbund Niedersachsen NABU verlangt von der neuen Landesregierung, hier speziell von Agrarminister Christian Meyer, ein Verbot der Gänsejagd. "Der Schutz vor Fressschäden ist ein dummes Argument der Jäger", kritisiert Frank Allmer aus Lüneburg. Denn wenn aus einer Kolonie eine Gans geschossen werde, flögen die übrigen Tausenden hoch und verbrauchten durch den Stress zusätzliche Energie.

 

Der Jagdgegner ist außerdem davon überzeugt, dass die Jäger auch geschützte Gänsearten erlegen. „Die Bestände vieler Arten sind bereits zurückgegangen“, erklärte Allmer im NDR-Fernsehen.

 

Hoffen kann der NABU in diesem Punkt tatsächlich auf die Landesregierung. Die hatte jüngst angekündigt, 2014 die Gänsejagd im Rahmen einer neuen Jagdzeitenverordnung weiter einzuschränken. Doch während im Umweltministerium noch gar kein Entwurf für die Novelle vorliegt, ist die erbitterte Diskussion zwischen Jägern, Bauern und Naturschützern längst aufs Neue entfacht, so der NDR.


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Jäger bestehen auf die Jagd von Gänsen


Von einer unbedachten Klientel-Politik spricht Lüneburgs Vorsitzender Jäger Torsten Broder. Keine der heimischen Gänsearten sei in ihrem Bestand rückläufig, im Gegenteil. "Aber dieses Thema wird einfach von Ideologie und Emotionen dominiert", sagt Broder. Beides müsse bei der Suche nach einem Kompromiss außen vor bleiben. Nicht kompromissbereit zeigt sich Broder in einem entscheidenden Punkt: "Wir werden auf keinen Fall auf unser Grundrecht der Jagd verzichten." Ein Verbot der Gänsejagd hält der Lüneburger ohnehin für ausgeschlossen. Denn das hieße zugleich, dass das Ministerium künftig alle durch Gänse entstandenen Schäden in der Landwirtschaft ausgleichen müsse.

 

Schon jetzt gibt es die sogenannten Ausgleichsflächen, auf denen Bauern die Gänse nicht vertreiben dürfen. Als Gegenleistung zahlt das Land Niedersachsen den Inhabern jährlich eine Entschädigung. Allerdings gilt das lediglich für die Schäden aus den Wintermonaten, kritisiert Landwirt Karsten Reinstorf aus Bleckede (Landkreis Lüneburg). Längst aber sind viele Gänse nicht mehr bloß Winter-, sondern Dauergäste. Und so leidet Bauer Reinstorf auch und besonders im Frühjahr unter den hungrigen Besuchern: "Da frisst die Graugans dann die aufkeimenden Frühpflanzen weg und verkotet das Grünland." Auch Reinstorf warnt daher vor einem Schnellschuss: "Ich rate dem Minister Meyer dringend, sich mit allen Beteiligten auseinanderzusetzen - und zwar vor Ort." (ad)

 

 

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