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Niedersachsen

Nabu-Volksbegehren Artenvielfalt ohne Bauern in der Kritik

Der Nabu Niedersachsen strebt ein Volksbegehren Artenvielfalt an. Der Bauernverband sieht das kritisch: Man habe doch die gleichen Ziele, daher müssten die Bauern eingebunden werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Naturschutzbund (NABU) arbeitet in Niedersachsen auf ein Volksbegehren Artenschutz hin, ähnlich der Initiative "Rettet die Bienen" in Bayern. Die Naturschützer werben in einem Rundbrief an Parteien und Verbände um Unterstützung für die Abstimmung. Artenschutz sei keine Frage für freiwillige Absichtserklärungen, sondern für Gesetze, so der NABU. Konkret fordert er:

  • Ausbau des Biotopverbundes in Niedersachsen
  • Verbesserter Gewässerschutz wegen zu hoher Nitrat-Werte im Wasser
  • Erhalt von Dauergrünland
  • Verbesserung des Moorschutzes für den Arten- und Klimaschutz
  • Ausbau des Ökolandbaus

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Bislang habe die Landesregierung noch nicht genug unternommen, um das Artensterben in Niedersachsen zu stoppen, heißt es. Etwa 610.000 Bürger müssten das Volksbegehren für mehr Artenschutz unterschreiben, damit es ein Erfolg wird.

Landvolk ärgert sich über Geheimniskrämerei

„Wenn wir Natur-, Umwelt- und Artenschutz gemeinsam stärken wollen, dann müssen wir Landwirte mit einbezogen werden“, fordert Landvolkvizepräsident Dr. Holger Hennies. So gebe es in der Landwirtschaft keinerlei Verständnis für die bisher strikte Geheimhaltung über die geforderten Gesetzesänderungen. Dadurch fühlten sich die Landwirte als Kooperationspartner für den Natur- und Artenschutz ausgegrenzt und nicht ernst genommen.

„Wir sind wiederholt auf den Naturschutzbund Niedersachsen zugegangen, um uns darüber auszutauschen, wie wir alle gemeinsam eine höhere Artenvielfalt erreichen können“, stellt Hennies klar. Auf diesem Weg müssten die Landwirte als wichtigste Bewirtschafter auf der Fläche mitgenommen werden, bislang aber halte der Nabu seine konkreten Vorgaben streng unter Verschluss. „Damit verspielt er das Vertrauen der Landwirte“, bedauert Hennies.

Er verweist dazu auf einen Rahmenvertrag zur „Förderung von Biodiversität und Naturschutz in landwirtschaftlich genutzten Regionen Niedersachsens“, den das Landvolk gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer seit zwei Jahren mit der Landesregierung Niedersachsen schließen möchte. Dieser Vertrag rückt eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz eindeutig in den Vordergrund und räumt freiwilligen Vereinbarungen einen Vorrang ein. Es sollen ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen bestimmter Maßnahmen abgewogen werden.

„Bewirtschaftungseinschränkungen müssen den Landwirten angemessen ausgeglichen werden, aber wir müssen auch Anreize setzen, die wieder zu mehr Artenvielfalt in der Agrarlandschaft führen“, schildert Hennies. Er sieht den Handlungsbedarf ganz konkret vor Ort und nicht in einem neuen Landesgesetz.

„Die Sensibilität für das Bedürfnis nach einem größeren Engagement ist bei Landwirten wie auch vielen Menschen in der Bevölkerung deutlich gestiegen“, sagt Hennies und verweist auf die vielen lokalen Programme und Projekte, die bereits jetzt schon in Kooperation mit Behörden, Stiftungen und Naturschutzverbänden umgesetzt werden. Diese gilt es zu stärken und auszubauen.

Das Landvolk begrüßt den Vorschlag von Umweltminister Olaf Lies, für kooperative Maßnahmen zur Verbesserung der Artenvielfalt zusätzliche finanzielle Mittel bereitzustellen. Ein Volksbegehren, das nur auf Ver- und Gebote setzt, nützt dem Artenschutz wenig und bestraft die Landwirte, die sich bisher für den Naturschutz eingesetzt haben, mit zusätzlichen, unflexiblen Schutzauflagen.

Das Landvolk setzt sich dafür ein, Wirtschaften im Sinne des Naturschutzes zu belohnen. „Deshalb fordern wir den Nabu auf, den Weg des Konfliktes zu verlassen und gemeinsam mit der Landwirtschaft und der Landesregierung nachhaltigen Naturschutz zu betreiben“, sagt Hennies.

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