Auch Naturland zeigte sich zum Auftakt der Biofach sehr zufrieden: Aktuell wirtschaften 54.000 Bauern in 52 Ländern der Erde nach Naturland Richtlinien. Das sind 26,4 % mehr als noch vor einem Jahr.
Auch die landwirtschaftliche Fläche legte um 23,8 % auf knapp 343.000 Hektar zu. Dazu kommen noch 54.000 Hektar ökologische Waldwirtschaft, so dass insgesamt nun fast 400.000 Hektar Land nach Naturland Richtlinien bewirtschaftet werden.
In Deutschland konnte Naturland vor allem bei der Zahl der Mitgliedsbetriebe überdurchschnittlich zulegen. Insgesamt 321 Betriebe entschieden sich 2017 zur Umstellung auf Naturland, ein Plus von 10,3 %.
Naturland Präsident und Öko-Bauer Hubert Heigl forderte die kommende Bundesregierung auf, die aktuelle Wachstumsdynamik im Öko-Markt zu nutzen und konsequent Politik für eine bessere, umwelt- und klimaverträglichere Landwirtschaft zu machen.
„20 Prozent Öko bis 2030 ist ein realistisches, aber kein besonders ambitioniertes Ziel. Wenn die Groko die Umsetzung ihrer eigenen Zukunftsstrategie Öko-Landbau endlich konsequent angeht, dann ist auch deutlich mehr drin“, sagte Heigl. Er forderte in diesem Zusammenhang insbesondere eine massive Erhöhung der Forschungsinvestitionen, um zum Beispiel die Öko-Züchtung stärker voranzubringen.
11.000 neue Naturland Bauern und 44 % mehr Fläche international
Noch deutlicher fiel das Wachstum außerhalb Deutschlands aus. Hier legte die Fläche um gut 50.000 Hektar zu, ein Zuwachs von 44,3 %. Zudem ist Naturland in fünf neuen Ländern zum ersten Mal mit Betrieben vertreten: in Brasilien, Kasachstan, Portugal, Senegal und Ungarn.
Die Zahl der Bauern, die außerhalb Deutschlands nach Naturland Richtlinien arbeiten, stieg um gut 11.000. Dabei handelt es sich vor allem um Kleinbauern, die in einer von 117 Naturland Kooperativen oder Erzeugergemeinschaften organisiert sind. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 23 neue Erzeugerorganisationen zu Naturland und bestehende Naturland Kooperativen konnten zum Teil viele Kleinbauern neu für den Öko-Landbau gewinnen.