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Projekt gestartet

„Naturschutzhöfe Ostfriesland“ wollen Vogelschutz und Betriebswirtschaft vereinen

Die Beteiligten des von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen koordinierten Projekts „Naturschutzhöfe in Ostfriesland“ haben erste Ergebnisse vorgestellt.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie die Bedürfnisse landwirtschaftlicher Betriebe und die Belange des Wiesenvogelschutzes miteinander in Einklang gebracht werden können, untersucht die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) zusammen mit der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) und sechs landwirtschaftlichen Partnerbetrieben seit November 2020 im Projekt „Naturschutzhöfe Ostfriesland“.

Gefördert wird das Projekt fachlich und finanziell in Höhe von rund 300.000 € seitens der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sowie außerdem vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU). Bei einem Treffen im Landkreis Aurich haben die Projektbeteiligten jetzt über erste Erkenntnisse, Herausforderungen und weitere Schritte diskutiert.

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„Landwirtschaft und Naturschutz gehören immer schon zusammen“, sagte Joachim Niemann, auf dessen Milchviehbetrieb in der Gemeinde Hinte das Treffen startete, „viele Betriebe setzen sich für Wiesenvögel ein, ohne einen finanziellen Ausgleich dafür zu bekommen. Vielleicht kann das Projekt helfen, diesen Einsatz zu honorieren.“ Niemann ist einer der sechs engagierten Betriebsleiter, die an dem Projekt als Partnerbetrieb teilnehmen. Er bewirtschaftet 100 ha Dauergrünland, viele Flächen befinden sich im Vogelschutzgebiet.

Für jeden der sechs Betriebe sollen im von der LWK koordinierten Projekt individuelle Entwicklungskonzepte erstellt werden, die naturschutzfachliche Belange genauso berücksichtigen wie die betriebswirtschaftliche Situation. Grundlage dieser Entwicklungskonzepte sind ausführliche betriebswirtschaftliche, pflanzenbauliche und naturschutzfachliche Erhebungen. In den vergangenen Monaten hat die ÖSNSF daher bestehende Wiesenvogelbestände kartiert und nach Flächen gesucht, die das Potential haben, im Sinne der Wiesenvögel aufgewertet zu werden.

Die LWK hat auf jenen Flächen Frischgras zur Probe entnommen, die Qualität analysiert und zudem betriebswirtschaftliche Daten für eine Betriebszweigauswertung erhoben. „Diese ersten Ergebnisse haben wir nun allen Beteiligten präsentiert“, erklärte Nora Kretschmar, Naturschutz-Expertin der LWK, „denn nur, wenn die Entwicklungsmodelle auf einer guten Datenbasis aufbauen, können auch realistisch die Auswirkungen und damit der Finanzierungsbedarf eingeschätzt werden.“

Insbesondere der Aspekt der Flexibilität ist den Projektbeteiligten wichtig: Jeder Standort und jeder Betrieb hat seine eigene Individualität, Ziel ist es, diese in den Entwicklungsszenarien zu berücksichtigen.

Sowohl die DBU als auch das MU betonen den Modellcharakter des Projekts. Dazu Dr. Lili Hofmann aus dem DBU-Referat Naturschutz: „Es kommt darauf an, über den Generationenwechsel hinaus landwirtschaftliche Betriebe zu erhalten und zugleich im Sinne des Naturschutzes zu integrieren.“ Ziel sei es, Förderungen so anzupassen, „damit sich Betriebsstrukturen entwickeln, die dem Natur- und Umweltschutz dienen“. Vor dem Hintergrund der anstehenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU, aber auch angesichts der Diskussionen um den Niedersächsischen Weg würden Ideen erwartet, wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz langfristig gelingen könne.

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