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Netflix-Doku zeigt Dimension der aktuellen Honig-Panscherei auf

Wo Honig drauf steht, ist nicht immer nur Honig drin. Längst machen Kriminelle ein gutes Geschäft mit dem Naturprodukt. Das will die Dokumentation "Verdorben" des Online-Streaming-Dienstes Netflix zeigen. Die Doku liefert tiefe Einblicke in die weltweite Nahrungsproduktion und beleuchtet die Schattenseiten der Branche.

Lesezeit: 3 Minuten

Wo Honig drauf steht, ist nicht immer nur Honig drin. Längst machen Kriminelle ein gutes Geschäft mit dem klebrigen Süßstoff. Das will die Dokumentation "Verdorben" des Online-Streaming-Dienstes Netflix zeigen.


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Laut einem Bericht im Magazin STERN liefert die Doku tiefe Einblicke in die weltweite Nahrungsproduktion und beleuchtet die Schattenseiten der Branche. Kaum ein Nahrungsmittel genießt so einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft wie Honig. Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Honigkonsument weltweit.


Das Problem ist nur: Durch das Bienensterben sinkt die weltweite Honigproduktion rapide. In einigen Teilen der Welt geht die Zahl der Bienenvölker alljährlich um 50 Prozent zurück. Gleichzeitig ist der klebrige Süßstoff beliebter als je zuvor. Er ist ein natürliches Produkt und gilt als gesunde Alternative zu Zucker. Die Produktion sinkt, die Nachfrage steigt - es überrascht wenig, dass Kriminelle diese Situation ausnutzen. Sie machen das große Geschäft, indem sie Honig mit billigem Sirup strecken - auf Kosten der Verbraucher.


Wie ein Drogendealer würden die Zulieferer ihre Ware strecken, um die Menge zu erhöhen. "Wenn jemand das Doppelte für ein Produkt bezahlt, das falsch etikettiert ist, dann ist das Betrug. Ein Verbrechen", sagt Norberto Garcia, Präsident der Internationalen Organisation der Honigexporteure.


Ziel: Immer einen Schritt den Kontrollen voraus sein


"Vor zehn, zwanzig Jahren wurde Honig meist mit Sirups aus Mais oder Zuckerrohr gestreckt", so Garcia. Daraufhin wurden Tests entwickelt, mit denen diese Manipulationen erkannt werden konnten. "Dann fanden die Chinesen vor einigen Jahren heraus, dass man mit dieser Methode keinen Reissirup entdecken kann." Der gestreckte Honig wurde in die USA exportiert, die Preise sanken auf ein so niedriges Niveau, dass amerikanische Imker nicht mehr wettbewerbsfähig waren.


2001 belegte die US-Regierung den chinesischen Honig mit Zöllen, dadurch wurde der Honig dreimal so teuer. Das förderte jedoch nur neue Betrugsmethoden: Die Importe wurden über andere asiatische Länder abgewickelt. Aus Malaysia wurden der Doku zufolge etwa 17.000 Tonnen importiert. Dabei produzieren die heimischen Bienen nur ein Tausendstel dieser Menge. Die Honig-Fässer aus China bekamen einfach einen anderen Aufkleber, neue Papiere - und umgingen so die hohen Zölle.


Der Kampf gegen die Honigpanscher wird auch in Deutschland geführt - etwa in Bremen, bei Quality Services International (QSI). In dem Labor werden seit den 50ern Lebensmittel geprüft. Ständig entwickeln die Wissenschaftler neue Tests, mit denen noch genauer nachgewiesen werden kann, ob Honig gestreckt wurde oder nicht.


Doch die Honigwascher rüsten ebenfalls auf: "Nach zwei, drei Monaten gibt es immer weniger positive Testergebnisse. Das bedeutet nicht, dass der Honig nicht mehr gepanscht wird. Es wurden nur neue Methoden entwickelt, die wir mit unseren Tests nicht aufspüren können", sagt QSI-Geschäftsführerin Gudrun Beckh. Ihr ist klar: Solange Geld verdient werden kann, wird der Betrug weitergehen.

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