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Neue Diskussion um Problemwölfe

Der auf Nutztiere spezialisierte Wolf GW717 ist immer noch nicht geschossen, die Diskussion um die Wolfsjagd wird heftiger. Ein neues Buch will das Thema versachlichen.

Lesezeit: 4 Minuten

Der seit Anfang des Jahres zum Abschuss frei gegebene Wolf GW717 aus dem Rodewalder Rudel in Niedersachsen ist immer noch auf freiem Fuß. Monat für Monat wird die Abschussgenehmigung verlängert. Das Problem ist auch, dass er nicht besendert ist und mit bloßem Auge nicht von seinen Nachkommen unterschieden werden kann. Seit Dezember 2018 versucht nach einem Bericht des Politikjournals „Rundblick“ die Tierärztliche Hochschule im Auftrag des Umweltministeriums, Wölfe mit Schlingen- oder Kastenfallen oder Soft-Catch-Traps einzufangen und mit Sendern auszustatten. Die Wölfe gehen aber nicht in die Falle.

Debatte um die Wolfsjagd

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Im Niedersächsischen Landtag gab es vergangene Woche zudem erneut eine Debatte über die Wolfsjagd. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies gehen laut Medienberichten die Pläne des Bundesumweltministeriums zum Umgang mit problematischen Wölfen nicht weit genug. „Der Kompromiss auf Bundesebene erfüllt ganz wesentliche Teile des Handlungsbedarfs in Niedersachsen nicht und stellt mich nur begrenzt zufrieden“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Landtag und kündigte weiterhin Druck in Berlin machen zu wollen. Nach den Plänen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze sollen Wölfen auch dann geschossen werden können, wenn unklar ist, welches Tier genau zum Beispiel eine Schafherde angegriffen hat. Es könnten also so lange Wölfe in der Gegend geschossen werden, bis es keine Attacken mehr gibt – auch wenn dafür ein ganzes Rudel getötet wird. Die Behörden der Länder müssten aber jeden Abschuss einzeln genehmigen. Auch nach Ansicht von CDU-Fraktionsvize Gitta Connemann führt kein Weg an einer „Regulierung“ der Zahl der Wölfe“ vorbei.

Regelmäßig im Herbst steigt die Zahl der Nutztierrisse wieder an, weil die Jungwölfe das Rudel verlassen und auf die Wanderschaft gehen. Dabei wird in der Öffentlichkeit regelmäßig darüber gestritten, ob Meldungen über von Wölfen gerissene Nutz- oder Wildtieren Panikmache oder Schönrederei sind. Gegner der Wiederansiedelung des Wolfes scheinen mit den Befürwortern keinen Konsens zu finden, obwohl Lösungsansätze dringend nötig sind.

Neues Buch von Wildbiologen und anderen Experten

Nicht nur Landwirte sind betroffen, weil ihre Weidetiere gerissen werden, die Rückkehr des Wolfes hat Auswirkungen auf viele Bereiche unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Mit dem Buch „Der Wolf – Im Spannungsfeld von Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Tourismus und Artenschutz“ will Prof. Dr. Klaus Hackländer die Diskussion versachlichen. Der Universitätsprofessor für Wildtierbiologie und Jagdwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien, und sein Autoren-Team (z. B. Experten für Agrarökonomie, Naturschutz, Tourismusforschung, Jagd, Wildbiologie) betrachten die Wiederansiedlung des Wolfs aus unterschiedlichsten Sichtweisen. „Was bei vielen aktuellen Büchern über den Wolf oftmals völlig fehlt, ist die ganzheitliche Sicht auf den Wolf“, schreibt Hackländer im Vorwort. In dem neuen Buch dagegen sollen verschiedene Interessengruppen und Experten jenen Raum bekommen, „der notwendig ist, um eine umfassende Diskussion über die Koexistenz zwischen Wolf und Mensch zu ermöglichen.“

Darum bietet das Buch neben der Biologie des Wolfes und einem Überblick über sein aktuelles Vorkommen in Europa auch Einblicke von Experten, die an Lösungsansätzen arbeiten (Wolfsmanagement, Herdenschutz, Wildschadensbeauftragte). Die genaue Darstellung der Situation in Österreich wird jener in anderen europäischen Ländern gegenübergestellt.

Das 212 Seiten starke Buch ist in zwölf Kapitel geteilt. Aus dem Inhalt:

Der Wolf kommt zurück • Die Biologie des Wolfes • Wolfsvorkommen in Österreich/Europa • Weidewirtschaft und Wolf • Auswirkungen auf die Almwirtschaft • Reguliert der Wolf das Schalenwild? • Rückkehr des Wolfs aus Sicht des WWF • Hat der Wolf Auswirkungen auf die Artenvielfalt? • Touristische Bedeutung des Wolfes • Der Wolf – ein Problem für die Jagd? • Herdenschutz – Möglichkeiten und Grenzen • Der Wolf hat zugeschlagen – was tun? • Koordinierungsstelle Braunbär-Luchs-Wolf • Ist die Koexistenz Wolf & Mensch möglich?

(Weitere Infos: ISBN 978-3-7020-1791-0, Verlag Stocker STV, 19,90 €).

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