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Anhörungen im EU-Parlament

Neue EU-Gesundheitskommissarin will Pflanzenschutz unter die Lupe nehmen

Green Deal Ernst nehmen will die designierte EU-Gesundheitskommissarin. Dazu gehöre die Untersuchung chronischer Gesundheitsgefahren durch Pestizide

Lesezeit: 4 Minuten

Die designierte Nachfolgerin für den noch amtierenden EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis, die Zyriotin Stella Kyriakides, machte bei der dreistündigen Anhörung im EU-Parlament am Dienstagabend eine gute Figur. Sie will den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft reduzieren und der zunehmenden Antimikrobiellen Resistenzen gegenüber Antibiotika (AMR) in der Human- und Tiermedizin entgegenwirken.

Dies ist die Anforderung, die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihrer für Gesundheit zuständigen Kollegin aus Zypern ins Aufgabenheft geschrieben hat.

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Die 63-Jährige konservative Politikerin ist studierte Kinderpsychologin und war im Gesundheitsministerium ihres Heimatlandes von 1979 bis 2006 für Kinderpsychologie verantwortlich. Im zypriotischen Parlament war sie Mitglied im Gesundheitsausschuss. Besonders war sie im Kampf gegen Brustkrebs engagiert und erarbeitete die nationale Krebsstrategie für Zypern.

In ihrem neuen Verantwortungsbereich in Brüssel soll sie in der EU-Kommission auch Verantwortung beim Gesundheitsschutz für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, die Bewältigung der Antimikrobiellen Resistenzen (AMR) sowie dem Insektenschutz übernehmen. Zu ihrem Aufgabenbereich gehört in diesem Zusammenhang auch die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa im italienischen Parma.

Antimikrobielle Resistenzen zum Schwerpunkt ihrer Arbeit machen

„Dem Thema AMR werde ich große Aufmerksamkeit schenken und die Pharmazeutische Industrie auffordern, in ihren Bemühungen bei der Erforschung und Entwicklung von neuen Antibiotika nicht nachzulassen“, sagte die Zypriotin am Dienstagabend im EU-Parlament in Brüssel.

Dem Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz – und dazu zählten auch der Arbeitsplatz Landwirtschaft – habe die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Priorität eingeräumt- Ihr Auftrag sei es, so Kyriakides

endokrine Disruptoren als wichtigen Punkt auf der Agenda der neuen vdL Kommission zu verfolgen. Hier gehe es insbesondere darum, kanzerogene und mutagene Stoffe neu zu bewerten.

Zum Thema Pflanzenschutz kündigte die designierte EU-Gesundheitskommissarin die Umsetzung des Gesundheitsschutzes bei Pflanzenschutzmittel auf den Prüfstand stellen zu wollen.

Kyriakides: "Strenge EU-Regeln bei Pestiziden wurden nicht ordentlich umgesetzt"

„Wir sind uns allen bewusst, dass es jetzt schon strenge Regeln gibt zu Pestiziden in der EU, aber wir wissen auch, dass diese Regeln nicht ordentlich umgesetzt wurden in der Vergangenheit“, sagte Kyriakides. Das EU-Parlament habe im Abschlussbericht des PEST-Ausschusses zu Recht mehr Rechenschaftspflicht gefordert.

„Ich verpflichte mich die Abhängigkeit von Pestiziden zu reduzieren und stärker in weniger risikobefrachtete Substanzen in Zukunft zu investieren. Dies sehe ich als meine Aufgabe im Rahmen des European Green Deal wie dies EU-Kommissionspräsident Von der Leyen vorgezeichnet hat“.

Die EU-Bürger seinen besorgt und die neue EU-Kommission sei gefordert, schnelle Ergebnisse zu liefern. Auch beim Insektenschutz ließ die designierte EU-Gesundheitskommissarin keine Frage der EU-Abgeordneten unbeantwortet, sondern machte klare Ansagen:

Schutz der Bienen und anderer bestäubender Insekten nicht vernachlässigen

„Ich werde mich verpflichten, den Schutz der Bienen und anderer bestäubender Insekten nicht zu vernachlässigen, falls Sie mich im Amt bestätigen. Dies ist Teil des Green Deals, aggressive Pestizide wie Neonikotinoide, die ja bereits 2013 in der landwirtschaftlichen Anwendung untersagt worden seien. im Auge zu behalten". Es müsse eingeräumt werden, dass es Schwierigkeiten bei der Anwendung des Efsa-Leitdokumentes in den Mitgliedstaaten gegeben habe.

"Da müssen wir nachhaken und neben der Evaluierung von akuten Gefahren muss auch ein besonderes Augenmerk auf die Bewertung von chronischen Schäden in Zukunft gelegt werden“, sagte Kyriakides in der Anhörung am Dienstag. Es müsste nicht nur die akute, sondern auch chronische Gefahren evaluiert werden in Zukunft, kündigte Kyriakides an.

Farm-to-fork-Ansatz weiterentwickeln

„Dafür brauchen wir den Green Deal und müssen den Farm to fork-Ansatz weiterentwickeln. Es geht konkret darum, die vorhandene Gesetzgebung muss auch angewandt werden“, betonte die designierte EU-Gesundheitskommissarin.

„Ich kann ihnen nur sagen, dass ich alles tun werde, um einen Konsens zu erzielen, dass in allen Mitgliedstaaten die beschlossene Gesetzgebung auch tatsächlich umgesetzt wird“.

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