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Neue Studie zum Klimaschutz in der Landwirtschaft

Laut der Technischen Universität München verursacht die Landwirtschaft rund 10 bis 12 % aller vom Menschen produzierten Treibhausgase. Wie sich diese Emissionen verringern lassen, hat erstmals eine Studie untersucht.

Lesezeit: 3 Minuten

Laut der Technischen Universität München verursacht die Landwirtschaft rund 10 bis 12 % aller vom Menschen produzierten Treibhausgase. Wie sich diese Emissionen verringern lassen, hat erstmals eine Studie untersucht.


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Dazu haben die Münchner Forscher in einer vollständigen Bilanz alle Faktoren aufgelistet, die zur Freisetzung von Klimagasen beitragen: die Boden- und Klimabedingungen sowie die Art und Intensität der Produktion. Als Ergebnis entstand ein neues Modell, mit dem Landwirtschaftsbetriebe ihre Klimabilanz ermitteln und verbessern können.

 

Wie die Wissenschaftler mitteilen, haben sie dazu je 40 ökologische und 40 konventionelle Betriebe mit Milchviehhaltung und Ackerbau in vier Agrarregionen Deutschlands untersucht und alle relevanten Klimagasflüsse – Methan, Lachgas und Kohlendioxid – für den gesamten Produktionsprozess erfasst. Für die Milcherzeugung rechneten sie auch den Zukauf von Sojaschrot aus Südamerika und alle damit verbundenen Treibhausgas-Emissionen ein.


Strategien für eine bessere Klimabilanz


CO2-Emissionen entstehen durch den Einsatz fossiler Energien – vor allem Dieselkraftstoff – in der Landwirtschaft. Treibhausgase fallen aber auch bei der Herstellung von Mineraldüngerstickstoff, Pflanzenschutzmitteln, landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten an.

 

„Es gibt verschiedene Wege, um die Klimabilanz zu verbessern“, erklärt Prof. Kurt-Jürgen Hülsbergen dazu. „Eine wirksame Strategie ist, Futter selbst anzubauen statt Soja zuzukaufen. Außerdem könnten Betriebe ihre Produktionsverfahren verbessern und moderne Technik einsetzen, um die Erträge bei gleichem Energieaufwand zu steigern.“


Im Pflanzenbau ist vor allem die Erhöhung der Stickstoffeffizienz bedeutsam. Besonders hohe Lachgasemissionen treten auf, wenn die Kulturpflanzen den Düngerstickstoff ungenügend verwerten. Da seine Herstellung viel Energie kostet, belastet nicht genutzter Stickstoff die Klimabilanz zusätzlich.

 

Das Treibhausgas CO2 verschwindet aus der Klimabilanz, wenn es durch Humusaufbau langfristig im Boden gebunden wird. „Dies lässt sich erreichen, wenn Bertriebe vielfältige Fruchtfolgen mit Leguminosen anbauen“, ergänzt Prof. Gerold Rahmann vom Thünen-Institut. „Auch eine weniger intensive Bodenbearbeitung und organische Düngung wirken sich günstig aus.“


Wer liegt vorn: bio oder konventionell?


Der Biolandbau zeichnet sich nach Ansicht der Wissenschaftler durch eine hohe Energieeffizienz und geringe flächenbezogene CO2-Emissionen aus. Allerdings sind auch die Erträge im ökologischen Landbau deutlich geringer, daher relativiert sich dieser Vorteil. Die ertragsbezogen Emissionen im Ackerbau betragen etwa 80 % der Emissionen der konventionellen Pilotbetriebe.

 

Öko-Milchviehbetriebe nutzen mehr selbst angebautes Weidefutter und kaufen kein Sojaschrot zu. Dies zahlt sich aus, wie Hülsbergen erläutert: „Bei gleicher Milchleistung liegen die CO2-Emissionen in den ökologischen Pilotbetrieben im Mittel um 200 Gramm je Kilogramm Milch niedriger als in den konventionellen Betrieben.“

 

Die Untersuchungen zeigen, dass vor allem zwischen den einzelnen Ökobetrieben Erträge und Treibhausgas-Emissionen stark schwanken, teilweise mehr als zwischen den Anbauformen ökologisch oder konventionell. Demzufolge ist auch das individuelle Können der Betriebsleiter ein wichtiger Faktor bei der Treibhausgasbilanz der Höfe: Es gibt ein erhebliches innerbetriebliches Optimierungspotenzial.

 

Die Uni arbeitet nun daran, das Modell so zu optimieren, das es unmittelbar in der Klimaschutzberatung von Betrieben eingesetzt werden kann. (ad)

 

 

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