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Neues zur Rinderpass-Freigabe und Tierkrankheiten in RLP

Der Ausschuss für Tierische Produktion und Tiergesundheit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz hat diese Woche seine Frühjahrstagung bei Boehringer Ingelheim abgehalten. Es gab allerhand interessante Informationen für Rinder- und Schweinehalter. Mehr dazu hier in der Zusammenfassung.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Ausschuss für Tierische Produktion und Tiergesundheit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz hat diese Woche seine Frühjahrstagung bei Boehringer Ingelheim abgehalten.


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Wie Gertrud Werner von der Kammer berichtet, teilte der Vorsitzende des Ausschusses, Georg Groß, mit, dass inzwischen die Gremien des Landkreistages dem Antrag des LKV zugestimmt hätten, wonach die Rinderpässe erst bei Vorliegen des BVD-Ergebnisses durch den LKV versendet werden.


Außerdem habe sich der Ausschuss dafür ausgesprochen, dass die Tätigkeit des Tiergesundheitslotsen fortgesetzt werden soll. Das laufende Projekt ist bis zum 30.09.2016 terminiert, eine Verlängerung soll ggf. beantragt werden. In diesem Zusammenhang berichtet Dr. Labohm, dass ein Tiergesundheitsdienst für kleine Wiederkäuer eingerichtet werden soll. Finanzierungsmöglichkeiten unabhängig vom Projekt des Tiergesundheitslotsen werden derzeit im Ministerium geprüft. Eine Entscheidung ist bis Juni 2016 vorgesehen


Entwicklungen und Kompetenz auf dem Gebiet der Impfstoffe (Schwein & Rind)


Dr. Christian Ullrich gab einen Überblick über das Unternehmen. Zurzeit verhandelt Boehringer Ingelheim über einen Zusammenschluss mit dem Pharmakonzern Merial, wodurch der Bereich der Veterinärmedizin deutlich ausgeweitet werden würde. Dr. Ullrich führte aus, dass ein großer Teil des Umsatzes bei den Schweinen auf Impfstoffen beruht mit steigender Tendenz. Demgegenüber nimmt der Anteil der Antibiotikaumsätze deutlich ab. Bei den Rindern ist vor allem durch Einsatz von Trockenstellern die Verwendung von Antibiotika auf höherem Niveau, Impfstoffe nehmen hier weniger Raum ein.


Dr. Ulrike Exner stellte den neuen Impfstoff  Bovela vor. Dabei handelt es sich um einen Impfstoff gegen BVDV-1 und BVDV-2, bei dem auch für die Grundimmunisierung nur noch eine Impfung notwendig ist. Dr. Exner erläuterte, dass Impfungen gegen BVD rückläufig sind und auch aufgrund der bisher angewendeten Strategie – die PI-Tiere aus der Population umgehend zu entfernen – der Antikörperstatus in den Rinderherden zurückgegangen ist.


Dr. Labohm merkte an, dass ein solcher Impfstoff für die Bekämpfung der Seuche sehr wichtig ist. Es sei allerdings zu beachten, dass  Milchviehbestände mit geimpften Tieren bei den anzustrebenden Tankmilchuntersuchungen positiv sind.


Dr. Julia Blicke ergänzte, dass die bereits in der letzten Sitzung diskutierte bundesweite Verschärfung der Maßnahmen zur BVD-Bekämpfung noch nicht beschlossen ist. Es sei davon auszugehen, dass auch in den nächsten zwei Jahren eine Beprobung aller Kälber per Ohrstanz-Ohrmarke durchgeführt wird.


In RLP sollen zusätzlich die Mütter von PI-Tieren untersucht werden. Bei positiven Kälbern soll der jeweilige gesamte Bestand geimpft werden, und es ist eine epidemiologische Untersuchung vorgesehen, um die Herkunft der Infektion zu verfolgen. Eine entsprechende tierseuchenrechtliche Anordnung wird vorbereitet. In Rheinland-Pfalz wird die Impfung von Beständen unmittelbar nach dem Auftreten von BVD-Virämikern schon jetzt dringend empfohlen und von der Tierseuchenkasse unterstützt.


Aktuelles zu Tierseuchen in Deutschland und Europa


Dr. Blicke berichtete zur aktuellen Situation bei MKS, Infektiöser Anämie bei Einhufern, Tollwut, Afrikanischer Schweinepest und Geflügelpest. Die Afrikanische Schweinepest hat sich im Baltikum, vor allem in Lettland und Estland stark ausgebreitet, im Osten von Polen erscheint die Ausbreitung auf niedrigem Niveau stabil. Die Übertragungswege bei Wild- und Hausschwein und mögliche Gegenmaßnahmen sind bei dieser Seuche besonders zu beachten. Die Ausweitung der Reisewege zwischen Ost und West, die Mitnahme von Speisen und der Umgang mit Speiseresten spielen bei der Verbreitung eine große Rolle.


In Rumänien ist die Infektiöse Anämie bei Einhufern mit einem großen Seuchenherd lokalisiert, eine konsequente Bekämpfung bleibt allerdings aus. Auch der große Anteil an Tollwutfällen vor allem in der Türkei fällt auf.


Am 25.01.2016 konnte nach intensiven Bemühungen des Landesuntersuchungsamtes, des MULEWF, der örtlichen Veterinärbehörden und der Tierseuchenkasse gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen und dem Saarland der Antrag auf Anerkennung von Rheinland-Pfalz als BHV1-freies Gebiet nach Artikel 10 der RL 64/432/EWG an die EU gestellt werden. Man erwartet noch vor der Sommerpause diesbezüglich einen positiven Bescheid und die Anerkennung des Status.


Bezüglich der Blauzungenkrankheit hat das Friedrich Löffler-Institut (FLI) inzwischen ein hohes Eintragsrisiko für Serotyp 4 und 8 festgestellt. Zurzeit ist davon auszugehen, dass eine typspezifische Impfung auf freiwilliger Basis ermöglicht wird. Zu bedenken ist, dass die Ausbreitung nur bei einer Impfabdeckung von über 80 % verhindert wird und eine serologische Unterscheidung zwischen Impf- und Feldvirus-Antikörpern nicht gegeben ist. Daraus können sich ggf. Handelsrestriktionen ergeben.

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