Der diesjährige niedersächsische Waldzustandsbericht gibt hinsichtlich des Schädlingsbefalls in den Forsten keinen Grund zur Entwarnung. Das Hannoversche Landwirtschaftsministerium erinnerte in diesem Zusammenhang an die im Sommer 2011 erforderlich gewordenen Maßnahmen, bedrohliche Massenvermehrungen schädlicher Eichenschmetterlingsarten und Kieferngroßschädlingen abzuwehren.
„Auch im nächsten Frühjahr müssen wir an Kiefern und an Eichen mit drohendem Kahlfraß durch Schadinsekten und Bekämpfungseinsätzen mit Hubschraubern rechnen“, erklärte Landwirtschaftsminister Gert Lindemann. Er riet den Waldbesitzern, wachsam zu sein und den Empfehlungen der Waldschutz-Experten zu folgen.
Angaben seines Hauses zufolge haben sich auf Eiche spezialisierte Schadinsekten in der letzten Zeit stark vermehrt, so dass bereits 2011 in vielen Wäldern Kahlfraß drohte. Ferner könnten Trockenheit, Mehltaubefall und Spätfrost den Eichenwäldern zusetzen. In einigen Regionen Niedersachsens träten bereits merkliche Absterbeerscheinungen auf.
Neben anderen schädlichen Schmetterlingsarten sei an der Eichenfraßgesellschaft auch der Eichenprozessionsspinner beteiligt, dessen giftige Raupenhaare beim Menschen zu Allergien führen können. Zudem sei in der Lüneburger Heide die Kiefer auf fast 1 000 ha durch Blattwespen- und Schmetterlingsraupen stark befressen.
Lindemann kündigte an, sich deshalb dafür einzusetzen, dass die bevorstehende bundesweite Neuregelung des Pflanzenschutzrechtes den Waldbesitzern bei drohendem Kahlfraß effektive Bekämpfungsalternativen ermögliche. (AgE)